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2009-10-17 16:38
wochenende

mir gehts wunderbar.

ich liege in meiner basisresidenz auf dem sofa, eingewickelt in eine warme kuscheldecke hinter meiner lieblingszeitung, der fernsehr spuckt sanftes wochenendgedudel aus, auf dem tisch dampft ein tee, rund um das sofa stapeln sich die zerknüllten schokoladenverpackungen und ich belustige mich selbst mit dem entzückenden konflikt, nicht entscheiden zu können ob ich jetzt erst lecker essen machen und dann in die heiße badewanne springen soll oder umgekehrt.

aber das schönste ist; ich habe frei.

seit der alltagswahnsinn mit der eigenverpflichtung an der bildungsinstitution wieder zugeschlagen hat, weis ich zeit zum faulenzen, schlafen, dösen wieder richtig zu schätzen.

in den letzten beiden wochen bin ich in regelmäßigen abständen in aus dem himmel des befriedigten wissensdurstes hinab ins höllische labyrinth der völlig überflüssigen und hirnzerfetzenden bürokratie gejagt worden. ich kam, um mich mit geisteswissenschaften vollstopfen zu lassen und wenn ich in ein paar jahren wieder gehe, kann ich das größte logistikunternehmen aller zeiten aufmachen. eine fähigkeit, die ich nie erwerben wollte und die nie unter den leistungen, für die ich (oder vielmehr meine erziehungsberechtigung) eine exorbitante summe bleche verzeichnet war.

ich kann mich noch nicht entscheiden, ob ich in diese neue dimension der beantragten zwangsbildung verliebt oder von ihrer bösartigen bürokratischen erscheinungsform traumatisiert bin. bis die entscheidung gefallen ist, pendle ich mit einer mischung aus vorfreude und panik im bauch zwischen meinen beiden lagern hin und her. da meine erziehungsberechtigung sich eine auszeit genommen hat und mit abwesenheit glänzt muss in regelmäßien abständen das basislager aufgesucht und meine kleine madame seelisch und körperlich versorgt werden, was mir gewaltige anfahrtzeiten und viel zu kurze nächte verschafft.

erst vor ein paar tagen wühlte ich mich mitten in der nacht aus dem bett um pünktlich und völlig verschlafen noch kurz vor sonnenaufgang in der institution auf der matte zu stehen um mir vom vorsitzenden anhören zu können, dass die veranstaltung völlig überfüllt sei und ich aufgrund meiner eigenschaften als anfänger und meinem daraus resultierenden mangel an verständnis dafür, dass man sich persönlich bei ihm hätte melden und gehörig einschleimen müssen um die gnade seiner zulassung erhalten zu dürfen, genau die richtigen vorraussetzungen erfülle um als eine der ersten rausgeschmissen zu werden.

ähnliche szenen spielten sich über die gesamte woche verteilt ab. aber jetzt, wo wochenende ist, meine lieblingsserie läuft und mein hunger mittlerweile so groß ist, dass ich mich entschlossen habe lecker essen zu machen ist die welt vorrübergehen völlig in ordnung.

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2009-10-17 16:38