Vorwurf
Es war das erste Mal seit langem, dass ich den schmalen Weg durch das dichte Geäst ging. Die Farne waren längst nicht mehr so grün, wie im Sommer und wenn ich ausatmete bildete sich eine kleine Wolke vor meinem Mund, so kalt war es. Trotzdem fand ich ihn an dem kleinen Bach sitzend. Als ich kam lächelte er fröhlich und bedeutete mir mich neben ihn zu setzen.
"Du warst lange nicht hier." stellte er fest und im Hintergrund schnaubte Nevaeh zustimmend. Seine Worte waren nicht vorwurfsvoll. Ich nickte nur und schaute sein Spiegelbild im Wasser an. Es war verschwommen, aber seine leuchtenden grünen Augen waren zu erkennen.
"Du kommst nur noch hierher, wenn du einsam bist." meinte er.
Diesmal klang Bitterkeit in seiner Stimme. Ich schwieg, dabei wusste ich, dass er Recht hatte.
Schließlich sagte ich: " Es tut mir Leid, Perrin... Es tut mir wirklich leid."
Er glaubte mir und trotzdem verzieh er mir nicht. Stattdessen sagte er:
"Du vergisst, dass die Einsamkeit auch mein Herz erschwert."
Ich blickte wieder sein Spiegelbild an. Ich konnte seine traurgen, grünen Augen sehen und als ich ihm direkt in die Augen schaute, sogar eine Träne.