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2008-03-16 00:35
vorstellung vs realtität
Einigen von euch wird es ähnlich ergehen, man hat bestimmte Vorstellung von sich selbst, für die verschiedenen Phasen seines Lebens. Doch der Unterschied zwischen dem, was man sich vorstellt und der Realtität ist oftmals ziemlich groß. Hinzu kommen auch die Erwartungen, die unser Umfeld an uns stellt und denen wir ebenfalls versuchen gerecht zu werden. Außen, Innen und das Tatsächliche gehen selten miteinander Hand in Hand.

Als ich 2004 nach D. gezogen bin, war ich von meiner Zukunft dort fest überzeugt, eine Zukunft, die länger als 3 Jahre dauert. Dann habe ich ein halbes Jahr mit mir gerungen und ich fühlte mich, nachdem ich die Entscheidung wieder Richtung Heimat zu ziehen, befreit. Ich stellte mir vor, dass ich spontaner etwas mit meinem Patenkind unternehmen könnte, und dass auch mein Verhältnis zu meiner langjährigsten Freundin (Mutter meines Patenkindes) sich wieder bessern würde. Mittlerweile weiß ich, dass da schon lange nichts mehr zu retten war.
Es gibt ja noch andere Freunde und auch Familie und ich genieße es, alle in Reichweite zu haben. Während gelegentlicher Wochenendbesuche, kann man nicht allen gerecht werden. Trotzdem wird mir immer öfter bewußt, dass mir etwas fehlt. Ich wohne in einer wirklich schönen Wohnung, in einer schönen Gegend. Doch ich habe in den letzten 7 Monaten noch keine Wand farbig gestrichen, noch keine einzige. Das ist für mich untypisch. Ich dachte oft über Farbe u.s.w. nach, aber ich wurde nicht aktiv.
Meine Vorstellungen decken sich nur wenig mit dem, wie es ist. Ich komme mir vor, als ob ich seit Jahren an dem gleichen Puzzel puzzel und eine handvoll Teile nicht unterbringen kann und daher nicht weiterkomme.
Dieses Gefühl hatte ich schon vor dem Treffen mit J., aber seitdem hat es sich noch verstärkt.

Im Juni letzten Jahres habe ich meine letzte Nacht in meiner alten Wohnung verbracht. Gegen 23.00 Uhr habe ich mich von J. und den anderen verabschiedet. Ich hatte den ganzen Tag mit renovieren verbracht und war müde. Die Wohnung war schon leer und es gab auch keine Lampen mehr, außer im Bad. In der Mitte des Raums lag mein Luftbett samt Schlafsack. Trotz Müdigkeit saß ich noch lange am Fenster und beobachtete die nächtliche Welt draußen. Dabei habe ich die 3 Jahre Revue passieren lassen und mich überkam ein wenig der Blues. In dem Moment habe ich mich auch endgültig von J. verabschiedet.

Der Grund, wegen dem ich überhaupt auf dieser diaryseite gelandet bin, war ja jemand anders. Über ihn möchte ich gar nicht viel sagen. Ich bin nicht sauer auf ihn, aber ich versteh ihn nicht. Ich denke, gewisse Dinge sollte man persönlich klären und ein Gespräch tut nicht weh. Und wenn man sich nicht erst seit gestern kennt, ist es auch nur fair. Seit November herrscht Funkstille. Besser so, denn ich habe begriffen, dass es für mich keine Zukunft hat und endlich und endgültig das Kapitel für mich beendet.

Seit Ende letzten Jahres habe ich viel Kontakt mit M. Ich habe ihn auch schon einmal erwähnt. Er wohnt ca 600 km entfernt von mir und wir kennen uns seit ein paar Jahren, haben uns allerdings lange nicht mehr gesehen. Wir flirten ganz gern miteinander, aber viel mehr wird es nicht werden. Trotzdem habe ich ihm von dem Treffen mit J. erzählt.

Wenn man älter wird, wird’s einfacher, dachte ich. Aber zur Zeit ist es ein einziges Wirrwarr. Und vor allem geht mir J. nicht aus dem Kopf, was mich langsam nervt. In den unpassendsten Moment muss ich an ihn denken. Wie ein Matra sag ich mir, dass es ein scheiß Zeitpunkt ist und überhaupt...

Diese Woche werde ich irgendwie rumbringen. Und dann werde ich sehr entspannt nach Wien fahren und die Tage genießen. Danach sehe ich weiter. Vielleicht reicht der kleine Urlaub, um klarer zu sehen.

Schönen Sonntag.

Wer sein Ziel nicht kennt,
wird seinen Weg finden.

Shakespeare

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2008-03-16 00:35