Tage und Wochen verfliegen, oh...
Tage und Wochen verfliegen, ohne daß ich noch zum Schreiben komme! Ohne Hülfe, (mein Stundenmädchen verließ mich plötzlich, um eine Sommerreise anzutreten) bin ich von früh bis spät an der Arbeit; habe noch immer frz. Einquartierung, koche selbst, putze die Böden u. wasche, was mich sehr ermüdet.
Diese letzten Wochen mit all´der Unruhe und dem Ueberlegen wegen R`s Zukunft lasten schwer auf uns, fast noch schwerer, als die Kriegszeit! Kein Freund, der uns mit Rat und Tat zur Seite stände, keine Verwandten, die sich um uns kümmern! Dazu kommt die zunehmende Kränklichkeit H´s, welche ihn nicht zu einer ruhigen Ueberlegung kommen läßt! Dazu R. - ebenso nervös, wie sein Vater, nie derselben Ansicht wie wir – es ist unsagbar schwer für mich, zwischen diesen Beiden den rechten Weg zu finden! –
R. versuchte, bei der Forstkarriere anzukommen, wurde aber, wegen Ueberfüllung – bereits über 20 Personen angemeldet – abgewiesen. —
Schwager Fritz traf unerwartet hier ein, um bei der frz. Verwaltung (als Saar-Eingeborener) ein Gesuch um Freigabe seiner in Metz unter Sequester stehenden Gelder u. Möbel zu machen.