innenleben
im hintergrund läuft sabine christiansen, aber ich sehe gar nicht hin. ich denke an m. und ich vermisse ihn. wir sehen uns morgen abend, und dann dienstag früh muß er schon nach g. und am freitag muß er nach m. und für das nächste wochenende hat sich freundin a3 eingeladen, inklusive ihrem 5monate alten baby. ich fühle mich nicht gesellschaftsfähig. nicht mal für m.'s gesellschaft. ich vermisse ihn und will ihn endlich hier haben. er ist ein so wunderbarer mensch und ich will nicht länger getrennt leben. bin traurig. will aber kein drama machen. und will mich auch nicht von meinen alten freunden abschotten. eigentlich hat es mich ja gefreut, daß freundin a3 mich angerufen hat. nur daß dieses wochenende dann in konkurrenz zu m. steht.
ich habe den ganzen fernbeziehungsschrott satt. ich will das nicht mehr. ich will gerne regelmäßigen, engmaschigen kontakt zu dem mann, den ich geheiratet habe. ich möchte gerne viele intensive freundschaften. und ich möchte mich bei dem ganzen nicht so schwerfällig, traurig, pessimistisch fühlen.
ich möchte mit leichtigkeit über bürokratische hürden springen. mit leichtigkeit über meine eigenen befürchtungen springen. mit geschlossenen augen in eine menge von menschen springen, die es gut mit mir meinen, ohne mich einzuengen. ich möchte mich als teil fühlen.
der umzug nach g. wird so viele bürokratische hürden mit sich bringen, wegen meiner fortbildung. die sind doch nicht so umzugsfreundlich, wie sie sich selber dargestellt haben. und ich rufe doch so ungern wo an. ich frage so ungern nochmal nach. ich packe die dinge immer so zögerlich an.
erstmal drüber schlafen. und dann morgen wieder ein tag in der klinik, mit hammerpatienten und personeller sparbesetzung. und dann sitze ich da und versuche den eindruck von einfühlung und kompetenz zu vermitteln.