Meine Tante ist gestorben. Das ist einerseits eine gute Nachricht, weil sie schließlich seit Anfang November im Hospiz lag und der verflixte Hirntumor ihr von Woche zu Woche mehr wegfraß. Andererseits war es kein schönes Gefühl, als ich heute (in meinen üblichen drei Freistunden) zum Hospiz fuhr, wo ich sie besuchen wollte und dort bei der Anmeldung vom Pfleger hörte, dass sie nicht mehr da ist. Seit Dienstag Abend. Puh. Dass man mich nicht informiert hatte, ist irgendwie verständlich - bin ja 'nur' eine "Nenn-Nichte" - aber halt auch irgendwie blöd gelaufen...

Meine erste Reaktion war: Ach, schön, dass sie es geschafft hat. - Aber später im Auto musste ich dann doch weinen. Zurück in der Schule 'flüchtete' ich mich erst mal eine Weile ins Büro der Sozialpädagogen. Da kann man auch als Lehrer mal hin und ein paar Tränen loswerden... Danach ging es wieder weiter - natürlich.

Ich habe jetzt also keine wöchentliche Rose mehr, die mich an Tante H erinnert. Aber ich habe mir bei der Handarbeitsausstellung, die für Spenden im Hospiz sorgen soll, richtig schöne dicke Socken gekauft. Rot - und nicht gestrickt, sondern gehäkelt - also statt Pantoffeln zu tragen... Die werden mich immer warm an Tante H erinnern

Schnief.

Da kommen mir doch glatt nochmal die Tränen... aber das gehört auch dazu.  wir hatten tolle letzte Gespräche und noch viel Nähe. Ist alles gut, so wie es gekommen ist. Sofern Tod überhaupt gut sein kann. - Aber schließlich ist Tod das einzig wirklich Gewisse im Leben...