Code Duello
http://faculty.columbiabasin.edu/faculty/dabbott/Duello1.html

Das Duell, als ritualisierte Form des Kampfes zweier gleichwertiger Gegner auf der Grundlage der "Ehre" ist wohl in den meißten Kulturen anzutreffen.

Das ist schon faszinierend, was dieses relativ abstrakte Konzept der "Ehre" in menschlichen Gesellschaften zu bewegen vermag. Und es ist offenbar ursprünglich mit dem Charakter des "Männlichen" verbunden. Es geht um Stärke, nur ist es nicht rational objektiv begründet, da weder das Ergebnis des Duells einen objektiven Maßstab bietet, sondern eher symbolischen Wert besitzt, noch offensichtliche ungleichheiten der Stärke eine Rolle spielen. Es ist vielleicht der subjektiven Überschätzung der eigenen Kampfposition geschuldet und geht dann auf biologische Kampfreflexe zurück.

Es geht auch um "das Wahre", nach dem sich der Mensch immer sehnt, in einer Welt der Täuschung und Vergänglichkeit. Ehre, von der Gesellschaft "verliehen" und definiert, ist eigentlich die Kraft im Innern, die der Kompromitierung gesellschaftlicher (nicht notwendigerweise auch eigener) moralischer Ideale entgegenwirkt. Also ein gesellschaftlicher Mechanismus der Wahrung eines Verhaltenscodex ebenso wie ein Versuch eines Maßstabs zur Beurteilung der Wahrhaftigkeit einer Person, bzw der Stärke ihrer Ideale.

Ehre bestimmt wiederrum den Respekt und Status innerhalb der nächsten Umgebung, während gesellschaftliche Herkunft aber auch den Anspruch an das Maß der zu wahrenden Ehre bestimmt.

Es wird wie immer dann absurt, wenn dieses Konzept soweit Abstrahiert und dann fanatisiert wird, das es sich von seinen Grundmotivierungen loslößt. Das problematische bei der Ehre ist halt, das es sich über die Stärke zum Ideal definiert. Je idealistischer das Konzept internalisiert wird, um so mehr Kraft zur Verteidigung der Ehre kann man aufbringen. Somit wird gerade die Fanatisierung inhärent gefördert. Es wird dann zu einem spirituellen Konzept, wie eine Religion. Wie Opium.

Bei Ehrenmorden, tötliche Duellen wegen Nichtigkeiten, Märtyrertum bei Selbstmordattentätern.