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2007-07-23 07:39
vorsätze
mir hat mal jemand gesagt, dass es menschen gibt, die uns in unserer entwicklung ein stück weiter bringen, die uns helfen, die nächste stufe zu erreichen, uns hier und da mal in den arsch treten und ohne die wir nicht das werden würden, was wir werden und später sind.
genau dieser jemand hat mir dabei geholfen, mit vielen ratschlägen und ständiger und wiederholter hilfe und darüber bin ich sehr froh und auch dankbar dafür, mehr als man glauben sollte. allerdings kann ich diesen dank nicht mehr aussprechen, da ich viel zu oft und zu extensiv danke gesagt habe und es offenbar mittlerweile die bedeutung des wortes verwaschen hat und ich, abgesehen davon, mittlerweile meine glaubwürdigkeit verloren habe. genauso wenig würde wahrscheinlich eine weitere entschuldigung gehör finden, die ich zu gerne äußern würde, diesmal ohne den offensichtlich versteckten hintergrund, dass ich mir eine neue chance erhoffe. einfach nur, weil ich es bereue und nicht der freund sein will, an den man sich nicht erinnern möchte, weil er einen enttäuscht hat.

allerdings hat diese freundschaft, die zugegebenermaßen mittlerweile mehr von einem therapeut-patient-verhältnis hatte, in dem sich der patient zwar gewünscht hat, er könnte auch mal was für den therapeuten tun, außer ihn zu bezahlen, dazu jedoch nicht in der lage war, leider einen abbruch erlitten. abbruch in der form, dass der patient, also ich, nicht ehrlich war, gelogen hat und auch sonst viel mist gebaut hat. insgesamt kann ich mich an 4 "schwerwiegende" ereignisse erinnern, da kommen allerdings noch "kleinere dinge" hinzu und wahrscheinlich auch solche, an die ich mich jetzt nicht erinnern kann oder will. ich weiß jedenfalls, auch wenn mir die schuld - wahrscheinlich aus rücksicht oder höflichkeit - nicht direkt zugesprochen wurde, dass ich derjenigewelcher bin, der, der es kaputt gemacht hat und das bereue ich sehr, weil ich diese freundschaft sehr genossen habe.
nach dem vierten "klopper" hatte ich gehofft, doch nochmal eine chance zu bekommen, hatte um eine gebeten. allerdings konnte ich auf die frage "warum sollte ich dir eine geben?" nicht wirklich antworten. wer so viel dreck am stecken hat und weiter macht, hat eben die konsequenzen zu tragen. ich hab's vorher gewusst und (leichtsinnig oder der situation oder der lügen etc. nicht bewusst in dem sinne, wie schwerwiegend sie sind oder was sie hervorrufen könnten) weiter gemacht. ich habe menschen verletzt und missachtet und nicht auf ratschläge und bitten gehört.
vor allem habe ich mich selbst, meine eigene rolle, die art wie ich wahrgenommen werde, vollkommen falsch eingeschätzt um nicht zu sagen überschätzt, vermutlich, weil ich davon ausging, dass etwas derartiges auf gegenseitigkeit beruhen muss.
jetzt habe ich meinen denkzettel bekommen und ich bin dankbar. dankbar für ein schönes jahr freundschaft, auf das ich zurückblicken kann und das leider ich beendet habe, dankbar für viele schöne erinnerungen, aber vor allem dafür, dass ich viele dinge jetzt klarer sehe, weil ich am ende diesen jahres (ziemlich genau ein jahr. länger hab ich's nicht geschafft) ein paar sehr wichtige und mir sehr nahe gehende ratschläge und hinweise bekommen habe, die ich wahrscheinlich sonst nicht bekommen hätte.

lerne, das zu schätzen, das du hast und versuch nicht, jemand anders zu sein. es wird nicht funktionieren. das war das, was alles durchdrungen hat und mir immer noch im ohr klingelt, auch weil ich gestern bei dem gespräch aufgrund von dehydration auf der arbeit entsetzliche kopfschmerzen hatte und vermutlich die hälfte nicht mehr mitbekommen habe außer einem pochen im schädel, was ich sehr bereue. aber ich wollte nicht, dass es wie eine billige ausrede wirkt.

lerne, du selbst zu sein. wer dich so nicht will, hat dich anders nicht verdient.

außerdem hab ich jetzt beim einen oder anderen freund einiges grade zu biegen, weil ich wirklich mit offenem maul auf dem sofa gesessen hab und in einem moment realisieren musste, wo ich überall mist gebaut hab und da bleiben verdammt viele baustellen.

lüge nie wieder, nie nie wieder!!! egal, wie sehr du dich schämst, wie peinlich die situation auch ist und wie sehr du dich rauswinden willst. die letzte lüge hat eine freundschaft kaputt gemacht, die zumindest mir viel bedeutet hat. niemand kann sich vornehmen, in seinem ganzen leben nicht mehr zu lügen, aber ich will nicht mehr SO lügen, nicht mehr in diesen kontexten, nicht mehr so dumm, nicht mehr aus scham oder furcht. ergibt sich ohnehin, weil ich ein unglaublich schlechter lügner bin und es "lieblos" wirkt, wenn ich es tue.

im grunde fällt das alles unter meinen opportunismus. ich habe mich der situation immer angepasst, habe die art zu reden, teilweise den humor der menschen, die mich umgeben, angenommen, nur um zu gefallen, habe gelogen, wenn ich angst hatte, ich könnte nicht gefallen und ein bild von mir geschaffen, das nicht ich bin. ich weiß nicht wirklich, wer ich bin, aber das will ich nicht sein, kein lügner, kein opportunist.

nächster punkt: ich muss lernen, dass ich nicht immer im mittelpunkt stehen kann, nicht immer allerleuts aufmerksamkeit besitzen kann, egal wie gut mir das tut, sei es gute oder schlechte (ganz so unrecht hatte ich wohl mit meinem verdacht auf narzissmus doch nicht). mir ist zwar (im notfall) angeraten worden, dafür eine therapie zu besuchen, weil es wohl tiefere wurzeln hat, aber ich glaube, wenn man das problem einmal erkannt und "gesehen" hat, darauf hingewiesen worden ist, kann man wenigstens versuchen, es sich selber zu untersagen und es in den griff zu bekommen und wenn das nicht klappt, kann immer noch der shrink herhalten.
heißt: keine probleme mehr erdichten, nur um welche zu haben, von denen man erzählen kann.

... meine gesundheit nicht auf kosten der gefühle anderer aufs spiel setzen. früher hab ich da nie drüber nachgedacht, aus dem ganz einfachen grund, dass ich mich nie als DEN wichtigen freund, sohn, cousin, bruder, was auch immer betrachtet habe (eigentlich sehr gegensätzlich zum geltungsbedürfnis, aber es stimmt eigenartigerweise) ... ich wollte fast nie irgendwo eine besondere rolle einnehmen, irgendwo besonders wichtig sein, letztendlich wollte ich von anderen geliebt werden, klar, wer will das nicht. aber ich glaube, solange es nach außen hin gestimmt hat, hab ich nciht weiter drüber nachgedacht und war schon zufrieden. friede, freude, eierkuchen. und das kann und darf es nicht sein. ich werde mit sicherheit nach wie vor hier und da immer wieder abkacken, wer tut das nicht? aber ich darf es nicht in der form provozieren, wie ich es getan habe. nicht aus coolness, nicht, weil ich mich einfach mal scheiße fühle oder aus langeweile und spaß an der freude. es gibt wohl immer menschen, denen man wichtig ist. leider vergisst man das oft, ich anscheinend ganz besonders, denn ich habe viele gefühle mit füßen getreten. die meiner eltern, die anderer verwandter und freunde. manchmal glaube ich, ich werde nur aufgrund eines positiven eindrucks oder einer liebe, die zu anfang mal da war, hier und da noch geliebt, geduldet. und auch das darf nicht sein.
ich will mich bemühen, ich will mir liebe verdienen, nicht im übermaß, wie ich es im letzten fall getan habe (auch dafür bin ich dankbar, dass es einen abbruch dieser affektierten, übertriebenen aktionen geschaffen hat. ich hätte wahrscheinlich nie realisiert, wie lächerlich es wirkt und es auf die spitze getrieben), sondern im ganz normalen maß, bei freunden oder verwandten, ganz gleich. ich will mich nicht mehr so egoistisch, egozentrisch verhalten wie bisher.

oh gott, da bleiben noch so viele dinge, die mir jetzt nicht einfallen oder für die ich jetzt zu faul zum schreiben bin, die vorsätze reichen für die nächsten drei jahre silvester...

ja, es ist wichtig, dass wir menschen kennenlernen, die uns eine stufe weiterschubsen, notfalls mit gewalt und im schlimmsten fall bleiben sie stehen hinter uns, wenn wir die stufe geschafft haben... es tut weh, sehr weh, aber hinterher sieht man, dass es sich gelohnt hat und ist ihnen sehr, sehr dankbar.

einerseits wünschte ich mir, ich könnte die uhr zurückdrehen, um fehler wieder gut zu machen, für die ich mich schäme, weil ich nicht so sein will und von niemandem so in erinnerung behalten werden möchte. andererseits wünschte ich, ich könnte die uhr weiterdrehen, um zu sehen, ob ich die nächste stufe erreiche, wenn ja, wann und wie und wie lange ich dafür brauche.

ich muss gestehen, dass ich von einigen ansichten, von dem einen oder anderen satz über mich (nicht direkt über meine person, sondern darüber, wie ich gewirkt habe, was ich bewirkt habe, was ich für ein freund war oder wie wichtig ich vielleicht war, überrascht war, leider negativ überrascht. ich habe mich viel zu oft und viel zu sehr in den mittelpunkt gedrängt und das hat letzten endes alles kaputt gemacht.)

die wahrheit tut weh, aber sie hilft manchmal. nächster punkt ist also: dinge realistischer sehen, sei es eine freundschaft, eine beziehung oder was auch immer. die blumige brille hilft nicht, sie verzerrt nur alles und lässt mich auf wolke sieben schweben, wo ich eigentlich nicht hingehöre, weil's anderen unter umständen scheiße geht oder ich in dieser beziehung gar nicht auf die wolke gehöre.

es bleiben noch so viele vorsätze offen und ich könnte jetzt auch noch jammern, dass ich der arsch bin, der alles schuld ist und der um seine freundschaft weint... ich will nicht gefühllos wirken, sie war mir wichtig, sehr wichtig sogar und ich würde alles tun, um meine fehler rückgängig zu machen, was leider unmöglich ist, aber im moment hab ich erst mal an all dem, was da oben steht, zu arbeiten und danach an dem, was da noch nicht steht, aber stehen sollte. so gesehen war es vielleicht "notwendig", dass ich eins auf den deckel bekommen hab, auch wenn es entsetzlich weh tut. es tut schrecklich weh (ich hab für ne "einfache freundschaft" härter kämpfen wollen als für meine letzte beziehung... gut, eigentlich kein passender vergleich, aber... ich konnte einfach nicht. ihre argumente waren stärker, ich war ohnehin "machtlos", weil ich mist gebaut hab und nicht sie und das schwer erhoffte verzeihen, für das ich den ganzen tag auf der arbeit gebetet habe, konnte einfach nicht mehr kommen, es konnte und durfte nicht sein.), aber ich hab trotz warnung in die ecke geschissen und trage jetzt die bittere konsequenz, dass es stinkt.

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leben 

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2007-07-23 07:39