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Tuesday, 30. April 2024
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 1944-10-29 hh:mm
In Frontnähe
Endlich, nach 16 Stunden Verspätung, rollte der Dienstzug aus dem Bahnhof Libau. Stark überfüllt waren die Wagen, bei denen zum größten Teil die Fensterscheiben demoliert waren. So musste die ganze Nacht verbracht werden, die Abfahrt wurde von Stunde zu Stunde verschoben. Graue Feldeisenbahnen haben dieses gesamte Netz übernommen. In unglaublich langsamen Tempo rollt nun der Zug, auf der kleinsten Station stundenlang stehend. Bei Autz ist der Russe zum Großangriff angetreten, wir hören ausgezeichnet den schweren Kampflärm, die Scheiben unseres Zuges klirren. Schon zwei Stunden hält das Trommelfeuer an, die schweren Detonationen der Stalinorgel sind deutlich herauszuhören. Flugzeuge schwirren über uns hinweg, Flack schießt wild Löcher in die Luft. Es ist ein schweres Kampfgelände hier, weil tausende kleine Wälder in verhältnismäßig flachem Lande die Sicht außerordentlich beschweren. Auf den Straßen fahren Versorgungsfahrzeuge, ziehen Gefangenenkolonnen und stehen beschädigte Fahrzeuge. Fast ununterbrochen dauert der Kampflärm an. Wir fahren in Frauenberg ein, die Frontleitstelle führt uns weiter.

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