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Tagebuch WoIstMarie
2004-11-14 17:51
Hausverwaltercharme
Freitagmorgen klingelte es an der Haustür. "Tach, Elektro Schmormeier. Wir liefern ihren neuen Herd."
Hurra, wohne ich doch nun schon zwei Wochen in einer Wohnung, in der nur zwei von vier Herdplatten funktionieren.
Ein blaubekittelter Elektriker legte sich auf meinen Küchenboden und schraubte eifrig die Starkstromleitungen ab und wieder an.

Es klingelte wieder. Noch ein Schmormeier? "Tach, ich bin ihr Hausverwalter. Ich hatte da noch den Zweitschlüssel von ihrer Wohnung und dachte, den bring ich jetzt mal vorbei." Oha, dieser Hausverwalter sah gar nicht so aus wie Hausmeister Krause, sondern nett, fröhlich, nicht unattraktiv und in meinem Alter.
Ich war perplex, vor allem weil der Hausverwalter, dessen Name so klang wie eine bekannte Sektmarke - nennen wir ihn Mumm - sich an den Türrahmen lehnte und drauflosplauderte. "Den hübschen Schlüsselanhänger können Sie behalten. Wie ist es denn mit der Wohnung? Alles okay? Und sonst, fühlen Sie sich wohl hier? Woher kommen Sie denn eigentlich? Ja, Kleve ist ganz prima: Nicht zu groß und nicht zu klein, blablaplauder..."

Der war so nett, hätte nicht der Elektriker auf meinem Küchenboden gelegen, hätte ich ihn glatt auf nen Kaffee reingebeten. Dann verabschiedete er sich auch schon, nicht, ohne mir seine Telefonnummer aufzuschreiben. "Wenn mal die Heizung kaputt ist, oder das Dach undicht, dann rufen Sie mich an!"

Danach saß ich erstmal ne Stunde vor der Heizung, starrte sie an und bat sie, mal kurz kaputtzugehen.

Schließlich beschloss ich, wieder vernünftig zu sein und machte mich spätnachmittags auf nach Düsseldorf. Meine beste Freundin Silke war nämlich soeben dorthingezogen und ich wollte jetzt mal ein Wochenende bei ihr verbringen.
Eigentlich ist die Fahrzeit Kleve-Ddorf nur ne Stunde.
Aber ich verfuhr mich so chaotisch, daß Silke mich schließlich am Flughafen abholte, weil ich völlig orientierungslos war.
Wow, sie wohnt wirklich mit Blick auf eine zwölfspurige Straße.
Da finde ich meinen Blick auf den Klever Reichswald schon besser.

Als wir abends rausgingen, habe ich allerdings wieder gestaunt. Da ist es nachts um zwölf in den Kneipenvierteln echt so voll wie am Samstagnachmittag auf dem Münsteraner Prinzipalmarkt.
Wir trafen ein befreundetes Pärchen, gingen in diverse Kneipen und schließlich ins "Stone", wo die Musik ziemlich rockig, aber dann doch etwas zu heftig für meinen Geschmack war. Zwischendurch spielten sie allerdings auch echt klasse Sachen wie "Sportfreunde Stiller" oder die Red Hot Chillies, aber denn kriegte man auch auf der Tanzfläche wahlweise Ellenbogen des Hintermanns in den Rücken oder Rastazöpfe des Vordermanns ins Gesicht. Ich stellte irgendwie fest, daß ich ehemalige Partytante keinen Bock mehr auf Discotheken habe. Es war mir zu laut, zu stinkig, zu teuer und irgendwie einfach öde. Ich glaube, das lasse ich in Zukunft erstmal.

Ich fuhr heute morgen heim an den Niederrhein und bin selig erstmal 1,5 Stunden durch den Reichswald gejoggt. Die Luft war so sauber und die Blätter so bunt, ich war echt einfach glücklich.
Und habe beschlossen, dieses Jahr mal wieder in Münster beim Silvesterlauf mitzumachen, also muss ich noch ein bisschen trainieren.

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