Beim Friseur

"Mein Baby war beim Friseur, jetzt mag ich sie nicht mehr" sangen schon die Ärzte.

Viele Leute gehen, glaubich, gerne zum Friseur. Für mich ist es der reinste Stress. Schon allein die Tatsache, daß jemand fremdes mir an den Kopf fasst, finde ich unentspannend. Und dann immer die Gespräche,die man sich da anhören muss. Und nebenbei muss man sich auch noch durchsetzen, denn meistens wollen Friseurinnen bei mir irgendwas machen oder mir was verkaufen, was ich nicht will.

Deshalb war ich mächtig lange nicht da.
Meine Haare sind nämlich ziemlich lang, glatt und braun und gleichlang. Da fällt höchstens mal Spitzen schneiden an.
Heute nach der Arbeit war ich beim Friseur. Es war leer und die Chefin machte sich höchstpersönlich dran, mich zu bedienen. Ich sagte, dass ich mal ein bisschen mehr abhaben wollte, weil die Haare so trocken, platt und lang sind.

Daraufhin schnitt sie mir rabiat einen Stufenschnitt, und ich weiss immer noch nicht, was ich jetzt davon halte. Besonders genervt hat mich, daß sie so affektiert war und irgendwie rumschleimte. Und daß sie 28 Euro für einen Schnitt nahm, ohne Waschen und ich habe selbergefönt. Und das in der tiefsten Provinz, ist das nicht Wucher? Und dass sie Sätze sagte wie "Jetzt mal das Köpfchen zurücklehnen!" "Haach, was für WUNDERvolles Haar!"

Allerdings war ich grade beim Karate und niemand hat etwas gesagt, obwohl meine Haare ca 15 cm kürzer sind und stufig. Sieht man das wohl nicht oder interessiert es keinen?

Ob mir das jetzt steht oder nicht weiss ich nicht. Ich habe echt keine Ahnung und schleiche immer wieder zum Spiegel, um mich misstrauisch zu beäugen.