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Tagebuch Wühlmaus2
2010-02-10 21:23
Titel

Ich hab hab heute tatsächlich 7 Stunden gearbeitet, nachdem ich eine ausgesprochen anstrengende Sitzung bei Herrn S. hatte. Zum ersten Mal musste ich mich wirklich zusammenreißen, nicht vor lauter Selbstmitleid loszuheulen. Auch mal was. Ich bin nämlich total verkorkst, kann wegen meinem Gefühlschaos überhaupt gar keine Gefühle mehr zulassen, weil ich das nicht mehr ertragen würde. Ich habe auch das dumpfe Gefühl, dass die Angststörung meine letzten 2 Lebensjahre dominiert hat und mir das Ganze nur durch die daraufhin ausbrechende Erschöpfungsdepression bewusst wurde. Auch ganz wunderbar. Ich bin also schon ne ganze Weile reif für die Klapse. Deshalb fühl ich mich auch so leer, jetzt wo Felix nicht da ist. Ich fühle keine Sehnsucht, kein vermissen, nur wenn wir telefonieren. Dann wirds aber übel. Gestern hab ich 20 Minuten lang nur weinen müssen. Und als wir aufgelegt haben war wieder nichts mehr, keinerlei Gefühle, mir gings einfach "genauso" um es mit Sylvia Plaths Worten auszudrücken.

Morgen kommt Felix wieder und ich hab Angst davor (was auch sonst), aber freu mich auch drauf, denn bei ihm ist die Starre nicht so schlimm, löst sich manchmal einfach auf.

Herr S. sagt, dass ich einfach emotional ausgeschöpft bin: ich habe mich emotional so übernommen, dass mir jetzt eine Art innere Sperre jegliches Gefühl versagt. Alles fühlt sich gleichbleibend nach "nichts" an. Im Moment könnte irgendwer von meinen Liebsten sterben und ich wäre wahrscheinlich nur genervt vom Beerdigungsaufwand und vom Trösten der Anderen. Das ist mein voller Ernst, so beschissen es auch klingt. Vielleicht bin ich auch einfach ein schlechter Mensch. Früher hab ich Angstzustände gehabt, dass meine Meerschweinchen sterben könnten...

Ich will da raus, unbedingt, aber ich weiß nicht wie, ich weiß es einfach nicht. Herr S. meint, mein Problem wäre, dass ich nur schwarzweiß sehen kann, es gibt für mich nur das eine und das andere Extrem - himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Und Recht hat er, ja, aber das war nicht immer so, so bin ich nicht.

Gerade fällt mir schon wieder die Decke auf den Kopf. Ich fühle nichts, jedenfalls nicht bewusst, im Unterbewussten brodelt es und ich würde mich nicht wundern, wenn ich nachher am Telefon wieder anfange zu heulen.

ICH WILL DAS NICHT MEHR!

Gerade kann ich mich nicht entscheiden, ob es sich lohnt, so weiterzuleben oder ob sterben vielleicht die bessere Variante wäre. Einfach die nächsten 60 Jahre absitzen. Aber bei meinem Glück werd ich 100.

Kommentare

21:42 10.02.2010
s ist traurig und beängstigend das zu lesen...
und es tut mir so wahnsinnig leid, dass du das erlebst.
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unbekannt
21:36 10.02.2010
:(
fühl dich mal gedrückt. ich hoffe sehr, dass es bei dir bald endlich bergauf geht ...


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