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Friday, 29. March 2024
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Tagebuch Vielliebchen
 1895-03-04 hh:mm
Als ich heute morgen zum Kaffe...


Als ich heute morgen zum Kaffee runter kam, herrschte große Aufregung. Mutter hatte eine Depesche von Papa bekommen, er sei erkrankt u. sie möge doch zurückkommen. Ich war entsetzlich erschrocken. Sie reiste um 10 Uhr ab. Eigentlich sollte ich mit, aber Didi sagte ich solle doch dableiben sonst wäre sie ja ganz allein. Ich hatte Käthe versprochen, den morgen zu ihr zu kommen, ich wollte aber Didi nicht alleine lassen, Richard war auch froh. Um 3 Uhr kam Käthe u. wollte mich zur Gesangstunde zu Fr. Fitsch abholen. Ich trank erst noch Kaffee u. dann stieg ich hin. Dort sang ich ein Lied, mußte mich aber selbst begleiten was ich sehr ungern that. Käthe u. Emma Lainbach sangen mir auch etwas vor. Sie haben ganz nette Stimmen. Fr. Fitsch sang auch zwei Lieder, die Aussprache ist aber sehr undeutlich, ich verstand nur die ersten Worte. Nachher ging ich noch mit zu Doktors u. da lernte ich dann auch Fr. Doktor kennen. Sie spricht entsetzlich viel, ich finde sie aber sonst ganz nett. Als ich nach Hause kam war eine Depesche von Mutter angelangt. Drewald wäre dagewesen, sagte Didi, in feinem Sonntagshut u. neuen blauen Überzieher, er habe sicher gedacht ich sei da, sonst wäre er immer im Arbeitsrock gekommen. Es dauerte nicht lange da hörte ich wieder seine Stimme unten im Flur. Er kam auch bald rauf u. wurde von Didi ins Zimmer geführt. Richard neckte mich am Abend wieder ganz schrecklich. Er frug mich, nun Baby, wenn er Dir nun einen Antrag macht, nimmst du ihn dann? Ich sagte, na so ein Schmutzfink u. so alt, das könnte ich nicht. —

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