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Tagebuch Veruca
2006-12-11 13:51
Tynset, Wolfgang Hildesheimer


Der schlaflose Protagonist schleicht durch sein altes Haus, voller eigener, fremder und erfundener Erinnerungen. Er erinnert sich an alte Zeiten, erzählt von Telefonanrufen, die er getätigt hat. An fremde Leute, die er zur Flucht veranlasst hat, weil er sich als jemand anderes ausgegeben hat. Von einem Fest, das er veranstaltet hat und bei dem ein Mann seine ganzen Gäste verscheuchte. Von der Geschichte seines Sommerbettes, in dem ein Soldat gestorben ist und ein Mönch mit einer Prostituierten Sex hatte... und vom dem kleinen norwegischen Ort Tynset. Tynset ist dabei nur ein Name, kein Ort, mit dem er ein Bild verbindet oder eine Geschichte. Nur ein Produkt seiner eigenen Fantasie auf der Suche nach dem wahren Nichts.

Der Roman von Hildesheimer erzählt die Geschichte von einem Menschen, der in seiner Zeit völlig isoliert ist und der sich an fremde Gedanken klammert, um einen Sinn in seinem Leben zu finden, die er schließlich auch verwirft, weil sie nicht mehr erreichbar scheinen.
Die Sprache von Wolfgang Hildesheimer ist schön zu lesen. Da der Roman aber keine Handlung erzählt, sondern vielmehr ein Sammelsurium von Gedanken und Fantastereien ist, liest er sich zeitweise etwas anstregend.

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2006-12-11 13:51