Schumanns Schatten, Peter Härtling

Dieser Roman ist das zweite Buch, das ich von Peter Härtling gelesen habe.
„Schumanns Schatten“ beschreibt das ganze Leben des romantischen Komponisten Robert Schumann. Erst dachte ich, dass sich der Roman nur mit der letzten Zeit des Komponisten auseinandersetzt, aber er ist eine komplette Biografie. Geschickt springt Härtling in seinen Kapiteln zwischen dem Leben und Schaffen Robert Schumanns und seiner Zeit in Endenich
hin und her ohne das man als Leser den Überblich verliert.
Die Kindheit Schumanns wird liebevoll geschildert. Meiner Meinung nach bleiben aber auch viele Fragen offen die mich sehr interessiert hätten, die aber nicht unmittelbar mit dem Leben des Komponisten zu tun haben. Das Arbeiten Schumanns, sowohl das kompositorische wie auch das schriftliche, dass er auch Redakteur einer Zeitschrift war wusste ich vor der Lektüre noch gar nicht, wird interessant geschildert und besonders wenn man die Stücke zum Großteil selber gespielt hat (vielleicht reicht es auch, wenn man sie nur als Aufnahmen kennt) wird man mitgerissen und das Interesse angeregt.
Die Beziehung zu Clara und das komplizierte Verhältnis zu deren Vater wird genau beschrieben und nimmt einen großen Teil des Romanes ein.
Während Schumanns Aufenthalt begleitet man auch dessen Pfleger. Auch wenn sie nicht beim Namen genannt wird, wird doch sehr deutlich, unter welchen Störungen Schumann gelitten hat und wie diese sein ganzes Leben und besonders seine Beziehung zu seiner Frau und seinen Kindern beeinflusst.
Sprachlich hat Peter Härtling diese Biografie sehr schön umgesetzt. Es macht viel Freude zu lesen, er verwendet keine plumpen Formulierungen und schreibt dennoch deutlich.
Leser, die mit Komponisten- oder Interpretenporträts aus dieser Zeit vertraut sind werden vielen bekannten Figuren begegnen. Dieses Buch halte ich bei Interesse an der Person des Schumann für sehr empfehlenswert!