Middlesex, Jeffrey Eugenides


Endlich hab ich dieses dicke Buch ausgelesen. Da es in den höchsten Tönen gelobt wurde und ich auch die Thematik recht interessant fand, habe ich mich richtig gefreut, als ich endlich die Gelegenheit hatte, mit das Buch auszuleihen. Trotz seines Umfangs von 733 Seiten war ich anfangs optimistisch, das Buch schnell durchzulesen und freute mich auf diese besondere Geschichte. Aber wie es oftmals ist wenn man sich auf etwas besonders freut oder eine hohe Erwartungshaltung hat, war ich relativ schnell enttäuscht. Die ersten 400 Seiten lasen sich eher zäh und beschrieben die Geschichte der Großeltern der Erzählperson und deren Flucht aus Griechenland in die USA. Später wurde dann das Leben der Eltern beschrieben. Zwar waren die Geschichten sowohl der Eltern als auch der Großeltern ganz nett, wobei mich diese Amerika-Auswanderthematik nicht besonders interessiert, aber irgendwie wartete man dann doch immer darauf, dass endlich irgendwas besonderes und spannendes passiert. Erst auf den letzten 200 Seiten etwa gewann die Geschichte an Intensität und konnte mich überzeugen.
Die großen Lobreden die auf dieses Buch gehalten wurden kann ich demnach nicht teilen.
Die Figuren waren alle nicht besonders sympathisch oder so, dass man sich mit ihnen identifizieren konnte oder wollte. Die sprachliche Schilderung ging mir teilweise sehr auf den Geist und überhaupt kam die Geschichte eher locker flockig, teilweise zu ausschweifend daher.
Die Hauptperson Cal ist zwar witzig und auch intelligent und erzählt ihre besondere Geschichte spannend und einfühlsam. Trotzdem wirkt einiges sehr kreiert und erfüllt viele Klischees. Schade eigentlich.
Empfehlen kann ich das Buch nur an Leute, die sich eventuell für die Auswanderthematik interessieren oder sich gerne durch lange Familienschmöcker durchbeißen, die etwas eigensinnig gestrickt sind.