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Tagebuch Veruca
2005-09-17 10:09
Die Klavierspielerin, Elfriede Jelinek


In “die Klavierspielerin” geht es um eine 35 jährige Frau, die völlig abhängig von ihrer Mutter ist. Bereits im Kindesalter hat die Mutter ihre Tochter von anderen Kindern fern gehalten weil sie diese für etwas ganz besonderes, besonders talentiert im Klavierspielen, hielt. Das Kind hatte die Aufgaben der Mutter zu erfüllen. Tägliches Üben, auch gegen den Willen der Nachbarn. Erika Kohut wird von ihrer Umwelt mit anderen Augen gesehen als es ihrer Mutter lieb wäre. Zwar durchaus erfolgreich, aber nicht unter den ersten Besten. Mit viel Mühe schließt Erika ihr Studium ab und fängt an, an der Universität als Klavierprofessorin zu arbeiten. Den Alltag teilt sie mit ihrer herrschsüchtigen Mutter die noch immer auf die Entdeckung und einer Weltkarriere ihrer Tochter glaubt und ihr den Kontakt mit anderen Menschen verbietet. Jeder Schritt der Tochter wird genau kontrolliert. Wenn Erika Vergnügungsstätten aufsuchen möchte wo sie andere Leute beim Sex beobachtete, belügt sie die Mutter.
Als Erikas Schüler Walter Klemmer an seiner Lehrerin Interesse zeigt, beginnt sich Erika gegen die Mutter aufzulehen. Sie diktiert Walter Klemmer die verrücktesten Dinge auf, die er mit ihr anstellen soll. Walter Klemmer soll sie mit Bestrafung begeistern. Erikas Verhältnis zu ihrer eigenen Sexualität und zu ihrem Körper ist völlig gestört. Erst weist Walter Klemmer sie und ihre Vorlieben zurück. Hinterher entwickelt er sich aber zu einem Sadisten, der Freude daran hat, die zehn Jahre ältere Frau zu quälen.
Die Geschichte ist schlichtweg erschreckend. Durch das eigenartige Verhältnis zur Mutter, deren Einwürfe und Erwartungen entsteht ein skurriles, unvorstellbares Bild. Erika Kohut und auch Walter Klemmer sind sorgfältigste gezeichnete Figuren.
Elfriede Jelinek findet viele Bilder mit denen sie ihre Geschichte anschaulich schildert. Die Figuren und auch die Stadt Wien werden aus einer ganz eigenen Perspektive geschildert. Teilweise ist die Sprache etwas schwer zu lesen und wirkt eher abschreckend als begeisternd.
Insgesamt ist das Buch sehr zu empfehlen.

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Kommentare


unbekannt
19:12 17.09.2005
hey,
*grins* zu irgendwas muss ich ja gut sein, oder? *lach* Aber also, die Bücher les eigentlich nicht nur ich gern - nja, oder sagen wir manche les nich nur ich gern
lg


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2005-09-17 10:09