Das Rätsel der Masken, Elia Barceló


Der junge Literaturwissenschaftler Ariel Lenormand hat sich die Aufgabe gestellt, eine Biographie über Raul de la Torre, einen argentinischen Schriftsteller, dessen Werk er verehrt, zu verfassen. Um möglichst authentisches Material zu bekommen, begibt sich Ariel nach Paris, wo er auf die erste Frau des Schriftstellers trifft, in deren Wohnung dieser sich elf Jahre zuvor erschossen hat. Was steckt hinter dem mysteriösen Selbstmord des Schriftstellers, welche Rolle spielt dabei seine spät entdeckte Homosexualität und welche Rolle spielen seine zwei Ex-Frauen? Ariel verstrickt sich immer weiter in die komischen Umstände, die den Schriftsteller umhertrieben, nach und nach beginnt er zu verstehen und deckt Dinge auf, die er lieber im Verborgenen gelassen hätte. Wieviel Wahrheit kann eine Biographie wirklich vertragen und ist es besser, auf Wahrheiten zu verzichten, um das Ansehen und die Erinnerung nicht zu beflecken?

Dieser Romane war ein Glücksgriff! Das Cover fand ich direkt ansprechend und die Story auch. Elia Barceló war mir bislang gar kein Begriff, umso erstaunter war ich, wie schön sie schreibt. Ihr Roman ist sicherlich keine schwere Literatur, die man kaum lesen kann. Trotz der vielen Perspektivwechsel liest sich das Buch locker und flüssig. Die Geschichte ist interessant und überraschend und nicht mit zu vielen Klischees beladen. Überhaupt ist diese Geschichte eine Geschichte über Lteratur, über das Verhältnis von Realität und Fiktion, von Wahrheit und Lüge. Ein sehr schönes Buch!