URLAUBSBEGINN
Ein Baum, der alltäglich mit seinem schon hübschansehnlich verbunteten Blättern meinen VW-Bus
mit einem prächtigen Astfächer überdacht, war der Grund dafür, dass ich an meinem ersten Urlaubstag, aus dessen akustischem Profil das arbeitsalltägliche Weckergeräusch bereits gestern Abend in vorsorglich gefärbter Ausschlaffreude entfernt worden war, dieser Baum sorgte für ein traumrüttelndes Ersatzgeräusch in klingender Form einer Türglocke, die nun verkündete: „ Du da hinter der Tür, ich will dich sehen, will was von dir wissen, will, dass Du mir aufmachst, will Dich sehen, will was von Dir“. Schlafgefaltet und noch traumgefangen schaute ich aus einem ungeplanten Türspalt, erblickt einen albgeträumten Grünling und hörte ihn baumflüsternd Worte plappern: „Ihr Bus müsst da mal unter dem Baum weg, damit wir ihn beschneiden können“. Schlafhypnotisiert war ich im Begriff dem In-den-Halbschlafrufer unterbehost sofort zu folgen als er wieder zu mir sprach, mir sagend, „lassen sie sich ein paar Minuten Zeit“. Langsam nahmen die Gegenstände in meinem Wohnraum Gestalt an, Hosen, Hemden, Socken, Schuhe, ich, ich sah meinen Körper, sah wie der Schlafdunst sich auflöste, trat aus dem Haus und erblickte den pflegebedürftigen Bäumling, großes, großes Schneidwerkzeug in der Hand haltende Grünlinge und freute mich, dass mein Busbeschützer eine von meinem Wohnraumüberlasser spendierte Manikürebehandlung erhalten würde, kehrt zurück ins Haus, öffnete das Fenster, ließ den kettensägigen stillen Morgen sich entfalten und machte einen Plan für den Tag.