Rauschen
Wäre ich nicht ein fragiler Charakter, würde ich es wohl für albern halten, ein öffentliches Tagebuch zu führen. Ich fand es schon als Kind aufregend in, sich im Wind wiegenden, Baumwipfeln zu meditieren. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich hier alleine sitze und meine Gedanken einsam schweifen lasse und da der Baum mir zu gefährlich geworden ist, erzähle ich meine Gedanken nicht ihm und seinen windrauschenden Sommerblättern, sondern Euch. Der Baum ist der Stuhl, den ich besetze und das Rauschen besorgt die Lüftung meines PC`s.

Eine fast perfekte Simulation.

Baum und Blätter. Jetzt sitze ich hier schon seid einem Jahr und sieben Monaten und versuche die Antwort aus Euch zu erhören. Ich verliess die Erde, weil M., wie früher, als ich noch auf Bäume kletterte, mich dort berauschen liess, glaubte dort würde das Blau des Himmels noch blauer werden, glaubte dort würde die Antwort sichbar werden.....fühlt dort Nähe, "natürliche" Nähe, die Nähe des starken Baumstamms, die Nähe des Rausches, dort würde sichtbar werden, was sich hinter den Tropfen, die aus dem Himmel fallen, verbirgt.
Weil M., M.,. M. meinte, es wäre viel zu früh gewesen, dass V. ging, später fügte sie hinzu, V. wäre ein Schwein gewesen.
Auf dem Rasen raste ich, um V. zu erreichen, das Schwein. Auf dem Baum saß ich und lies mich berauschen.
Am 23.August wird mein Sohn eingeschult und seine Mutter macht sich Sorgen. Was soll ich machen? Ihr seid das Rauschen des Baumes. Ich liebte dieses Rauschen, obwohl es mir nie Antwort geben konnte.