Glück
Zweimal traf ich am Wochenende meinen alten Freund C. Beim ersten mal hatte er einer Flasche russisches Wasser ihren Glück versprechenden Inhalt entzogen. Er war glücklich. Er war so glücklich, dass er die schmerzhafte Vergangenheit in noch schmerzhaftere Wörter presste. Bis heute kann er nicht verstehen, wie er von seiner Mutter abstammen könne, die doch so "dumm" gewesen sei, dass sie sich wegen der Nachbarn aus der Welt gesoffen habe.
Auch C´s Mutter war eine glückliche Frau, wenn sie russisches Wasser trank und auch ihr Glück war dann so groß, dass selbt der Tod diesem Glück nichts mehr anhaben konnte. Dieses Glück saß eines Abends in dem von den Erwartungen der Nachbarn umzingelten Haus auf einem Barhocker und benetzte seine Seele mit dem die Angst und den Tod lächerlich erscheinenden Wässerchen. Dieses Glück schloss einen Packt mit dem Tod. Der legte seine Schlinge um den Hals der Glückstrinkerin. Diese brauchte sich nur noch selbst zu vergessen und dieser unvergleichliche Glückstaumel ließ sie das Gleichgewicht verlieren. Als sie auwachte, umarmte sie der Tod mit seiner Schlinge und diese unendlich vertraute Geste eines glücklichen Lebens endeckte mein Freund C auf seinem Weg in den Partykeller.