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Tagebuch tcergotouch
2004-02-20 17:52
Nimm es nicht resönlich!
ich kann nur sagen: Nimm es nicht so ernst!
Dein "Problem", wie Du es nennst, hat doch auch was gutes.
Du bist einsam und merkst es.
Du magst mehr vom Leben haben und Du merkst es.
Deine Begierde läßt sich nicht ertränken in einem Glas Wein
oder einer netten Stunde mit einer guten Freundin.
Und - Du merkst es.

Das Buch von Osho, welches Du mir zum Geburtstag geschenkt hast,
es hat mir gezeigt, wie einfach es ist, diesen ganzen Pornokram im
Internet hinter mir zu lassen:
Ich gebe zu, daß ich JEDEN TAG ficken will.
Ich gebe zu, daß ich JEDEN TAG ein Kreuzchen machen will: Ja, ich hab's getan!
Weiter gebe ich zu, daß ich mich nicht zufrieden gebe, mit dem, was die andern
mir geben wollen. Ich will alles! Und ich spüre, ich habe das Recht auf das Alles!
Ich weiß es einfach ganz tief in mir, daß ich NICHT FALSCH liege ! ! !

So einfach ist das. Mein Tun vor dem PC war reiner Selbstschutz.
Daß mich die Mittelmäßigkeit und die Meinungen der anderen nicht
vereinnahmten. Denn ich bin der Entscheider, nicht die andern!
Ich weiß am besten, was mir gut tut - und nicht meine Freunde!
Klar, die Ratschläge und Aufforderungen zu einem ihnen gefälligen
Leben sind reichlich, die Kritiker gibt's in Menge und sie sind meist
schnell auf dem Plan.

Hast Du mal etwas Gutes für Dich getan,
finden sie sofort etwas, was sie daran bemängeln können. Anstatt sich an
mir zu erfreuen. Und an sich selbst das Brett vor der Stirn zu sehen.
Es ist ja so praktisch und so einfach, es bei anderen zu tun!

Ich lasse das bei mir nicht mehr zu. Nachteil ist, es bleiben mir nur wenige Menschen,
mit denen ich wirklich reden kann. Eigentlich habe ich mich schon lange nicht
mehr anvertraut. Die Geheimnisse werden immer mehr und ich bin alleine...
Doch irgendwie gibt es mir auch ein gutes Gefühl: Das Gefühl, alles für mich
getan zu haben und wenn ich einmal nicht mehr lebe, ist es ein beruhigendes
Gefühl, mich für mich selbst so dermaßen eingesetzt zu haben!

.... und wenn ich mir dafür jeden Tag einen Runterholen will - ich tue es mit Genuß!

Gleub mir, Deine "Sucht" vor dem PC ist etwas, daß Dir Deine Freiheit spiegelt.
Du hast so tolle, schöne, geile Menschen um Dich herum und trotzdem sind da
Phantasien in Dir, die Du mit ihnen nicht leben kannst, die raus wollen und
Du merkst es im Internet!

Bei mir hat die ganze Internetkacke nachgelassen, als ich mir gesagt habe,
daß ich mit den Frauen nix mehr zu tun haben wollte. Daß ich nur noch zum
Salsa gehen wollte, wenn ich TanzSpaß suchen würde. Dann habe ich meine
Parties radikal eingeschränkt und beschlossen, mich nicht mehr andauernd
auf die Gefühle der anderen einzulassen, bzw. deren Übertragung auf mich
nicht mehr hinzunehmen. Ich habe kapituliert! Habe das Handtuch geschmissen...

Seither gehe ich auf mehr Parties denn je, bin am Tag dreimal oder mehr
in irgendwelche Frauen verknallt, liebe wen ICH will und mache es mit wem ich will.
Ich erlebe, daß mein Selbstbewußtsein nur so strotzt, wenn ich offen zugebe,
geil und durchtrieben zu sein. Ich sage offen, daß ich der beste bin, den die Frauen
kriegen können und wenn ich keinen Bock mehr habe, lasse ich sie links liegen.
Aber - ICH BRAUCHE ES NICHT MEHR !
Die Entscheidung war, daß ich es mir selbst machen kann und dabei
viel, viel Spaß habe.
Ich bin nicht angewiesen auf die anderen Frauen, ohne sie geht es sogar besser.
Ich lasse sie das spüren und sie merken meine Entschlossenheit. Genau wie sie
meine Geilheit und Erotik knistern spüren. Wenn sie mit mir tanzen, spüren sie alles
und oft spüre ich, wie sehr sie darauf abfahren.

Doch sie spüren auch, daß ICH es in der Hand habe. Ich verteile meine knisternde
Erotik nur noch dort, wo ich will. Und das hat keine Logik mehr. Ist nur von mir
gesteuert. Und das macht mich noch selbstbewußter

Ja, ich gebe zu, ganz offen, daß ich auf Frauen stehe. Eher auf viele,
anstatt auf eine! Meine Treue muß sich eine Frau erst erarbeiten, sonst hat SIE
Pech! Ich gewinne immer. Denn ich kann es mir alleine machen, Yeah!
Und das Internet hat es mir gezeigt, die ganze Zeit.
Es war immer da und ich habe es nicht gesehen.
Habe es verdammt, weil ich das so gelernt habe.
Wahrscheinlich von ner Frau!

Ich denke, das Internet zeigt mir etwas. Wenn ich viel Zeit davor verbringe,
meinen Rechner mit Dialern und sonstigem Schrott verseuche, dann ist das ok.
Denn das tolle ist: Ich merke es J E D E R Z E I T.

Den schleichenden Tod, der andere so befallen hat, den merken sie nicht, komisch!

Abschließend kann ich sagen, daß alles einen Sinn macht. Nicht mehr weghaben
wollen, sondern hinsehen heißt die Devise. Ja, Mama, da ist jede Menge im Argen
und ich sehe es jetzt an, ich gucke nicht mehr weg. Kein Tabu und kein schlechtes
Gewissen läßt mich meinen Blick abwenden. Ich schaue hin, ich erlaube es mir
hin-zu-sehen. Ich darf MICH sehen. Mich, den ich nie sehen durfte, den ich mit
Internetbildern überdecken mußte, den ich immer schön hinten an stellen mußte.
Nein, diese Zeiten sind vorbei! Jeder Tag, an dem ich mich selbst nicht sehen darf,
ist ein verlorener Tag - und das Internet sagt es mir!

Ich weiß nicht, ob Du jemals erwachst und Dich traust, diesem kleinen Bernhard
bei-zu-stehen, den es da gibt. Ich weiß es nicht. Ich denke, Du wirst die Schatten an
der Wand anbeten und weiterhin allen anderen Recht geben. Ich vermute mal, daß
dieser Schritt, Dich selbst zu sehen auch heißt: Ich habe schon viel zu viel Zeit
verschwendet. Und das wird jeden Tag schlimmer und damit schwieriger es zu
nennen und zu sehen.

Ich glaube, die Tage des Greinens und Jammerns werden Dich begleiten in so
manche Meditation und so manchen Lehrgang, die doch eher nur dazu da sind,
Ausreden für sich zu finden und sich vor einer Entscheidung zu drücken.
Schließlich bist Du es doch schon so gewöhnt. Wie soll man 40 Jahre umkehren?
Wie soll man sich gegen diese Macht wenden können?

Was ich nicht verstehe, ist Dein Eifer in diesen Dingen, Herr zu werden. Wenn Du
es nicht schaffst, so gib die Arbeit doch einfach auf und Du hast viel Energie und
Zeit übrig, ein ruhiges, entspanntes Leben zu führen. Du könntest die ganze geistige
Arbeit hinschmeißen und wieder fröhlich sein und lachen - den ganzen Tag.
Weil Du eben schon angekommen bist. Wer sagt denn, daß wir alle Meister werden
müssen? Es darf auch ruhig ein parr Jünglinge geben, die Nichtmeister werden. Das
hat den Vorteil, daß man sich NIE entscheiden muß. Nie zu entscheiden ist so beruhigend.
Man braucht niemandem ins Gesicht zu sagen, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt.
Man rennt den anderen hinter her und die anderen entscheiden dann schon, das tun die gern.
Und wir dürfen dann den Ring an ihrem kleinen Finger küssen - was für ein Rausch für uns!

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