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Tagebuch tao
2004-08-16 22:13
Tao der Liebe
Es gibt drei Grundgedanken, die das Tao der Liebe von anderen Darlegungen über das Geschlechtsleben unterscheiden. Diese müssen richtig verstanden werden, bevor man sie sich zu eigen machen kann.. Der erste Gedanke besteht darin, daß ein Mann lernen muß, den seinem Alter und körperlichen Zustand entsprechenden Abstand zwischen seinen Ejakulationen zu finden. Dies sollte ihn so kräftigen, daß er immer, wenn er und seine Partnerin es wünschen, zur Liebe fähig ist und so lange darin fortfahren (oder nach Unterbrechungen weitermachen) kann, bis seine Partnerin vollkommen befriedigt ist. Der zweite Gedanke bedeutet eine Revolution des westlichen Sexualitätsbegriffs.
Die alten Chinesen glaubten nicht, daß die Ejakulation - insbesondere die unbeherrschte Ejakulation - der Augenblick des höchsten Lustgefühls für den Mann sei. Wenn er das einmal weiß, kann ein Mann andere, viel herrlichere Freuden im Liebesakt entdecken. Dies wiederum wird es ihm erleichtern, den Samenerguß zu beherrschen. Der dritte Gedanke - in anderer Hinsicht sehr wichtig - ist, daß der Befriedigung der Frau große Bedeutung zukommt. Kinsey und die westlichen Sexualforscher, die nach ihm kamen, haben dies im Westen bereits weithin bekanntgemacht. In den letzten Jahren haben die verschiedenen Frauenbewegungen die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit noch
weiter verbreitet, und an der Stichhaltigkeit ihrer Schlußfolgerungen wird kaum mehr gezweifelt. Diese drei Gedanken sind die eigentliche Basis der alten chinesischen Liebeslehre. Sie ermöglichten es Männern und Frauen nicht
nur, sich so lange und so oft sie wollten zu lieben, sondern brachten auch eine sexuelle Freiheit und Natürlichkeit mit sich, die im alten China blühte, solange der Taoismus tonangebend war. Die Taoisten glaubten, daß sexuelle Harmonie den Menschen mit der unendlichen Urkraft der Natur verbinde, in der ihren Vorstellungen zufolge auch sexuelle Dinge eine Rolle spielten. So war die Erde zum Beispiel das weibliche oder Yin-Element und der Himmel das männliche oder Yang-Element. Das Zusammenspiel zwischen
diesen beiden bildete das Ganze. Ebenso schuf die Vereinigung von Männern und Frauen eine Einheit. Und das eine war so wichtig wie das andere. Von Anfang an spielten die Frauen eine wichtige Rolle in der Lehre vom Tao der Liebe. Sie waren berühmt als Tao-Meisterinnen der Liebe und als Beraterinnen des Kaisers in diesen Dingen. Erst viel später ist die Frau in China in eine abhängige, ja unterwürfige Stellung hineingeraten. Die große Bedeutung der
Frau wird auch in den Texten über das Tao der Liebe deutlich, von denen einige uns heute noch zugänglich sind. Viele dieser Texte sind in Form von Dialogen geschrieben.Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die alten Chinesen bestimmte Bezeichnungen nie abwertend verwendet haben, wie das heute häufig vorkommt. Ihre aufgeschlossene und unbefangene Einstellung zur Sexualität ließ es nicht zu, daß sie sexuelle Ausdrücke als « schmutzige Worte» empfanden." (...) "Aber was ist echtes, lustvolles Lieben? Man könnte sagen, es ist wie die Freude, die man empfindet, wenn man unter der Blütenfülle des Frühlings in einem Gebirgstal sitzt. Oder im Angesicht des glitzernden, grenzenlosen Pu-yang-Sees unter dem majestätischen Wasserfall von Lu-shan schwimmt oder in den Bergen nach dem Regen dem Flötenkonzert der Drosseln bei Sonnenuntergang zuhört.

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2004-08-16 22:13