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Tagebuch sunflower
2010-08-11 20:20
"redeschwall"

so zeit all das zu schreiben über das man ja doch nicht redet.

ich muss sagen ich kam nachhause und war geschockt. wie zum teufel habe ich mein leben gelebt bevor ich weg bin? so viele leute die eigentlich hauptsächlich anstrengend sind. und vorallem soviele menschen mit denen ich mir einen unfassbaren scheiß angetan hab. ich hab mir allen dreck angehört und ratschläge gegeben, ich war ne absolute öffentliche seelenmüllkippe. von denen die ich wieder getroffen hab kam vielleicht von 10% erstmal ein "wie gehts dir, wie wars denn, erzähl doch mal" der rest war nur "oh hi, toll dass du wieder da bist, ich muss dir unbedingt erzählen was mir passiert ist....blablabla...blablabla..blablabla...und was denkst du, was mach ich jetzt?!" nice.

ich weis, ich hab nie viel über probleme geredet, dazu bin ich irgendwie unfähig, aber irgendwie war ich grad 10 monate auf reisen und null interesse?!vielleicht beschwer ich mich da unnötig aber..ka.

aber ich bin froh das ich nicht mitbekommen hab wie alles den bach runter geht. meine clique.. naja. marlo ist supercooler disco sauf proll geworden, moritz ist jetzt ein pärchen-familie-spießer der in seiner freizeit garten rondelle baut und kochen lernt, felix ist mit kai zusammen (das sagt schon alles), lars der sonst bei erster gelegenheit bei einem vor der tür stand hab ich noch nicht zu gesicht bekommen und björn ist vater...

im september will ich zurück nach australien. tja ein reisejahr gilt als respektabel, als auslandserfahrung, gut fürs englisch und hübsch im lebenslauf. hängst du ein zweites jahr dran bist du landstreicher. das klingt sicher albern aber ich war immer "die mit den guten noten, die nie lernt, und alle ihre energie aufbringt andere aus der klemme zuziehen"(abizeitung). gut mit allen und wurde aus 10 kanidaten mit 65% als oberstufensprecherin gewählt. du kriegst gesagt aus dir wird mal was, deine eltern und lehrer sind stolz auf dich, du hast das spitzenabtur im jahrgang, gilst als politisch engagiert, aber mit eigenem kopf. oh ja und so ein jahr nach australien klingt auch erstmal gut. und dann kommt man wieder und alles fragt "und jetzt? uni? was studierst du denn? und wo? aachen? berlin? zürich? oder hast du mal an ein stipendium gedacht? man kanns ja mal versuchen?". "zurück nach Australien, ein bisschen reisen, mir klar werden was ich will" tja, und das wars dann. die gesichter fallen zusammen, du bekommst überall "naja du wirst schon wissen was du tust" "wenn du meinst" oder das beliebteste "aber willst du denn nichts aus deinem leben machen?" zuhören.

klar gibt es auch ein paar andere stimmen "wenn du doch sicher bist, ist das doch vollkommen ok!" ich weis es soll mich aufbauen. aber wie könnte es?! sicher sein? aber überhaupt nicht! ich fühle mich als stände ich irgendwo in einer asiatischen großstadt auf einer achtspurigen kreuzung, alles rasst in einer geschwindigkeit an mir vorbei dass ich nichts erkennen kann und ich müsste entscheiden in welche richtung ich laufen will. keine ahnung! das sieht alles furchtbar scary aus und ich weis ja nichtmal wo ich hin will, woher soll ich wissen welches die richtige richtung geschweige denn der richtige weg ist? aber ich muss doch irgendwohin loslaufen, ich kann da doch nicht stehen bleiben. und in solchen situationen zieht es mich halt meistens wohin wo ich zumindest vorübergehend in sicherheit bin und einen plan ausarbeiten kann. kann klappen, kann schief gehen. manchmal stellt man fest das man von da wo man ist einfach noch nichts sagen kann, aber woher soll ich das wissen? ich hab doch keine ahnung! ich versuchs halt..

in tasmanien hab ich mich halt irgendwie sicher und zufrieden gefühlt, daher will ich zurück. weil das der einzige ort ist wo mir niemand was will, niemand was kann. nur ich hab keine ahnung was ist wenn ich wieder da bin. ich war dann drei monate weg.. am meisten angst macht mir marc. er war der jenige zu dem ich die engste beziehung hatte, klar, aber er ist auch der jenige bei dem ich mich am unsichersten fühle. auch mel.. ich mag sie total aber je klarer mir wurde dass ich keinen plan hab was ich will, desto klarer fühlte ich dass ich erst 20 bin. um ehrlich zusein hab ich mich viel jünger gefühlt.. manchmal denke ich wenn jetzt jemand käme und mir erklären würde ich wäre in wirklichkeit erst neun würde ich das total annehmen. meine mum meinte ich wäre erwachsener geworden, dass kann ich definitiv nicht bestätigen. sophie ist mir ähnlich, daher macht sie mir keine angst. eigentlich ist es merkwürdig dass ich mich in hawley so wohl gefühlt hab. wie hab ich es geschafft eine offiziell als "love affair" betitelte beziehung zu führen? zugegeben nachts war alles gut. wir konnten stunden lang nur reden und lachen aber selbst nach anderthalb monaten zusammen wohnen, arbeiten und schlafen hat er mich nervös gemacht. ich wäre nie einfach hingegangen um ihm einen kuss zugeben. no way. wenn ich im nachhinein über all das nachdenke klingt das alles total bescheuert. aber es war total toll. komisch.

Kommentare

02:06 12.08.2010
so lange du selbst dein leben bestimmen kannst und gut dabei leben, why not?
Good luck!
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21:13 11.08.2010
folge deinem herz und scher dich nicht um die anderen. du wirst schon das richtige tun.
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21:10 11.08.2010
danke süße
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20:50 11.08.2010
es ist schön, dich zu haben und dass du wieder da bist.
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2010-08-11 20:20