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Tagebuch strohhut
2011-04-13 00:13
Great Ocean Road

 

 

 

Great Ocean Road

 

Vorwort: Anders als in Tasmanien, habe ich nicht mehr jeden Tag einen Blogeintrag vorbereitet und ich habe in den letzten zwei Wochen soviel gesehen, dass mein Gedächtnis schon zum Sieb wurde und ich mich kaum noch erinnern kann, was wir wirklich genau gemacht haben und wo wir überhaupt geschlafen haben.
- also ... der Bericht über die Great Ocean Road wird ziemlich dürftig mit vielen Lücken und einfach durcheinander.

Am 27.3 waren wir noch in Hobart (Tasmanien) und warteten am Flughafen auf unseren Flieger. Hier hieß es mal wieder: "Good bye", wir mussten uns alle schweren Herzens von Flo verabschieden. Wir hatten einfach superviel Spaß mit ihm und es war mal wieder eine Abwechslung, mit jemanden zu reisen, der das gleiche Handicap besitzt und am besten versteht, wie es eigentlich ist, als Hörgeschädigter durch Australien zu reisen, obwohl ich wirklich sagen muss, dass ich mit Sarah ein großes Los gezogen habe, so viel Verständnis und Toleranz sie entgegen bringt aber wir haben unseren Weg gefunden und sind mittlerweile (nach 7 Monaten) wirklich super auf den anderen eingespielt.


Da wir uns (...mal wieder...) eine Hostelübernachtung ersparen wollten, verbrachten wir die Nacht am Flughafen in Melbourne. Glück gehabt, wir konnten im Terminal schlafen und wurden nicht wie damals in Sydney raus in die Kälte geschickt. Schlafsäcke ausgerollt und bis zum Morgen durch geschlafen, während die anderen drei Mädels von dem Lärm im Terminal wach wurden - wie praktisch, einfach mal ausschalten zu können

Am Flughafen hausen

 

Sofort machten wir uns auf dem Weg zum Autoverleih und holten unseren Van ab - Michie sagte immer "geile Kiste" (sogar auf deutsch!) und es war wirklich eine GEILE KISTE !
Unser Van war vom Feinsten ausgestattet mit Mikrowelle, Kühlschrank, Toaster, Steckdosen, MP3 Anschluss (welcher für viel Stimmung und ständiges laut Singen sorgte , v.a. wenn 'Raise me up' lief ), großes Bett, viel Stauraum, uvm.
Hier belief sich der Kilometerstand noch auf 76281 km ! (Ihr werdet den Endstand am Ende erfahren)

Ich musste mich dann durch den abartigen Verkehr in Melbourne (eine wirkliche Großstadt und dazu noch auf der linken Seite fahren) durchkämpfen und der Großeinkauf wurde dann noch erledigt. Man, war ich heilfroh, als wir endlich den Highway erreichten und uns von Melbourne entfernten und NICHTS passiert ist.

 

 

Die Great Ocean Road startete ab Torquay, wo wir dann auch das große Schild (sarah fragen) sahen. Ich hatte überall Gänsehaut am Körper und es war einfach ein herrliches Gefühl, bei Spätnachmittag diese Straße entlang zu fahren, direkt an der Küste, wo man die ganzen Surfer beim Wellenreiten und dann endlos lange Strände sieht und nebenher Jazzmusik oder Culcha Candela aus denboxen dröhnt. Da habe ich zu Sarah gesagt, "Das wird die schönste Strecke sein, die ich je in meinem Leben gefahren bin." und ich wurde kein bisschen enttäuscht, obwohl wir uns gegen Ende der Great Ocean Road immer mehr vom Strand entfernten und wir die Menschen am Strand nicht mehr beobachten konnten.

 

 

In Lorne verbrachten wir unsere erste Nacht, ein Caravan Park ohne Strom und einfach nur viel Wald drum herum. Hier hieß es für Sarah und mich das Zelt aufschlagen und bei der Eisenskälte draußen zu campen.


Am nächsten Tag machten wir uns früh auf den Weg und schauten uns die "Erskine Falls" an - nicht wirklich berauschend nach den tollen Wasserfällen in Tasmanien und dann ging es weiter zu dem Leuchttum am Cape Otway. Die verlangten über 20$, damit man da mal hinaufklettern kann - war uns ein wenig zu viel, dafür wurden wir mit Koalas auf den Bäumen im Freien entschädigt. Ich gleich angehalten und auf einen der Bäume geklettert zu dem süßen Koalabär und habe ihn gestreichelt. Also mal ehrlich, so ein süßes Tier habe ich selten gesehen! Und so weich.. ach! ... und diese kleine Knopfäuglein erst ! Das war mal wirklich Australien! Und kein eingesperrtes Koalabärchen im Zoo.

 

 

Da wir noch ziemlich viel Zeit hatten, machten wir noch einen kurzen Stop bei den weltberühmten "zwölf Apostel".
Man sieht nicht alle zwölf Apostel vor der Küste, manche sind hinter anderen Felssäulen versteckt oder hinter'm "headland" (ich finde keine passende deutsche Übersetzung ) Vor mehreren tausend Jahren waren die Felssäulen noch eins mit der Küste. Die Küste, die an manchen Stellen stegförmig war, aber durch die Erosion, ausgelöst durch die Wellen (man bedenke, dass die Wellen alle 14 Sekunden gegen die Felsen krachen), haben die Wellen dann förmlich Teile der Küste stückweise weggegessen und sodurch ein Gewölbe geformt. Im Laufe der vielen Jahren kollabierte dann das Gewölbe und am Ende blieb dann das übrig, was man heute sieht - die zwölf Apostel. Dennoch werden die Felssäulen jährlich um 2 cm erodiert.
- ein wunderschöner Anblick! Monate vor Australien googelte ich nach Sehenswürdigkeiten und immer wurden die zwölf Apostel erwähnt und nun sah ich diese Felsen wirklich und es sah genauso aus wie auf den Postkarten.

Loch Ard Gorge

 

 "Jesus loves Nachos"

 Wir steuerten nun wieder einen Caravan Park an, nun mal wieder mit Strom und die Japanerinnen, Michie und Saiki, durften dieses mal draußen bei der Kälte campen.


Am Tag darauf ging es dann gleich zu den zwölf Apostel, denn nun stand die Sonne noch im Osten, somit die Lichtverhältnisse viel besser und die Apostel ließen sich wunderbar fotografieren. Wir liefen am Strand entlang und genossen diesen Moment einfach. Bei der Plattform ließen wir uns auch noch einmal blicken, aber dann ging es auch schon weiter, nachdem wir 100 Fotos geknipst haben.
Aber was jetzt kam, sowas wie Loch Ard Gorge und London Bridge und vieles mehr, sah einfach genau gleich aus. Überall entlang der Küste, der steilen Klippen, sah man davor diese gewaltige Felssäulen, mal größer, mal kleiner und es wurde uns ziemlich schnell langweilig, denn nach Tasmanien sind unsere Ansprüche und Erwartungen ziemlich in die Höhe geklettert.

Ein bisschen Abwechslung hatten wir, denn wir hausten nun auf einen Caravanpark, zu dem ein Hunderennenplatz gehört. Das war mal was ganz anderes! Sonst sah man aus Filmen immer nur diese Pferderennen, aber dieses mal waren es furchteinflößende Hunde, die kein Gramm Speck besitzten und alle Muskeln zum Vorschein kamen. Und ein zwei Rennen konnten wir uns auch noch anschauen.

 

Wie die Tage danach vergingen, weiß ich gar nicht mehr richtig... irgendwann waren wir in Port Campell und dann in Portland... In Portland soll das Haus stehen, in dem die Queen Viktoria (wElche Queen ist mir gerade schleierhaft)  geboren sein soll und somit auch das älteste Haus (in Australien?) seit 1850 noch was. Da wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass Australien eine Kolonie war und ganz Australien total amerikanisiert ist. Man nimmt  nur mal die Essenskultur (obwohl bei dem Gemüse und Obst die Wasserknappheit in Australien bei der Bewässerung eine der Ursache ist, warum die Preise ins Enorme steigern. Mal nebenher: Die Bananen aus Queensland kosten teilweise 11,99$ das Kilo (es waren manchmal 1,99$/kg) - eine Folge des Zyklones und die Überflutung, denn alle Lebensmitteln, v.a. Bananen und Zucker, aus Queensland sind richtig teuer geworden.) und die mächtigen LKWs als Beispiel. Und von der europäischen Kultur wurde auch gerne vieles geklaut. Wir in Europa haben Kirchen, die schon mehrere Jahrhunderte alt sind, geprägt von der Gotik und Renaissance und man merkt hier, dass die Kirchen im Prinzip nur ein Bauklotz ist, aber hier und da ein bisschen den Bogen aus der Renaissance und die Form der Gläser aus der Gotic - ja, sieht wirklich... albern und unpersönlich und kulturlos aus!

 

 

Und nach Port Campell war die Great Ocean Road auch schon zu Ende. Wir machten uns also auf dem Weg nach Adelaide, wo wir Mine und Arzu abholten. Aber bis nach Adelaide war es noch ein weites Stückchen und wir machten einen Zwischenstop in Lucindale, fußballfeldgroßes Grundstück und nur zwei Caravans. Zudem scheinte die Sonne und es war zum ersten mal richtig warm, da hieß es nur: kaltes Bier und im Campingstuhl relaxen. Zu Abend hörten Sarah und ich - jetzt haltet euch fest! - "Feuchtgebiete" als Hörbuch an Wir haben schon fast Tränen gelacht und zu zweit ist das ganze viel lustiger, als wenn man alleine vor sich hinekelt, was Charlotte Roche für eine Schweinerei schreibt

Photos

Kommentare

02:00 13.04.2011
aaaaaaaaaaah, danke
toll geschrieben und tolle fotos, ein traum
Good luck !
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20:23 12.04.2011
Finde ich auch!
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unbekannt
16:49 12.04.2011
deine einträge sind immer soo klasse

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2011-04-13 00:13