Willkommen auf Tagtt!
Wednesday, 24. April 2024
Tagebücher » strohhut » News, Bilder, Videos - Online
Tagebuch strohhut
2011-04-13 00:58
Central Australia / Outback

 

 

Central Australia / Outback

 

Nun war es Sonntag und wir erreichten Adelaide und holten Mine und Arzu vom Busbahnhof ab. Danach noch gemeinsam Essen gegangen und ihre viele Koffer irgendwie und noch gerade so in den Van gestopft. Am nächsten Morgen wurde Mine mit einem Geburtstagsständchen geweckt. Für heute hieß es mal wieder... Wäschetag! Danach noch ein bisschen in Adelaide gebummelt und jetzt hieß es: wir brauchen noch eine Kleinigkeit für Mine! Vor'm Shoppingcenter standen wir nun also und Arzu zieht Mine zu Coles, obwohl sie überhaupt nicht verstanden hat, warum wir denn nicht zusammen einkaufen könnten. Wir ab zu Woolworth, eine große Barbietorte gekauft und ich die dann schnell rennend zum Van und die verstaut, bevor die beiden Mädels wieder kommen. Noch ein bisschen Wein geholt und ab ging es zum nächsten Campingplatz über Port Augusta Mines Geburtstag gefeiert und draußen noch gemütlich zusammen gesessen und lustige Sachen erzählt.

 

 

Dieses mal waren Sarah und ich mit Mine wieder mit Zelt dran (Nach den zwei Nächten in der Kälte war Notlösung angesagt und wir arrangierten uns zu viert im Van. Ich schlief zwischen Michie und Saiki im Bett und Sarah über die Vordersitze), dieses mal stand er aber neben einem kleinen See und ich wurde morgens von dem schönen Sonnenaufgang geweckt und man sah hinter dem See das weite Nichts. Einfach nur Busch... und es war ein wunderschönes Gefühl zu wissen, dass man mitten in Australien ist und endlich das erreicht hat, wovon man schon lange träumt.

unser Zeltplatz - wunderschön!

 

Heute war viel fahren angesagt - über 500-600 km und wir konnten mit dem Van etwa nur 100km/h fahren - ja, das war wirklich ein Gaudi.


Die Straßen rot gefärbt von der echten Outback-Erde, am Straßenrand viele tote Tiere wie Kängurus, Kühe, Geckos, Vögeln ... und immer wieder und wieder das weite Nichts. Hin und wieder mal ein kleiner Hügel und ausgetrocknete Seen, die aber noch auf der Karte eingezeichnet sind (hier sprechen die heißen Sommertemperaturen).

 

Die Zeit bleibt stehen - die Zeit rennt davon.

 

Wir erreichten dann nach Sonnenuntergang Coober Pedy - was mich schon angekotzt hat, denn nachts hatte ich wirklich sehr viel Respekt vor den Straßen, denn um diese Zeit gehören die Straßen einfach den Tieren. Außerdem lieben z.B. Kängurus Licht und wenn dann ein Auto vorbei fährt und man plötzlich ein Känguru mitreißt... nein, ich wollte kein Tier auf dem Gewissen haben.


Viel sahen wir noch nicht von Coober Pedy, aber wir fuhren schon an einige Opalminen vorbei und es gruselte Sarah und mich schon gewaltig. Mitten in der Wüste, lauter Minen und alte, gerostete Autos am Straßenrand.

Viel konnten wir noch nicht sehen, denn es war alles schon dunkel. Überrascht wurden wir aber von einem Skorpion, der sich im Kochraum befand - Fotoshooting gemacht und danach bemerkten wir alle, dass der ja tot ist... ein wenig enttäuschend, aber vielleicht doch auch gut, denn ich als Skorpion möchte nicht testen, wer von uns beiden giftiger ist

der Skorpion ... sieht fast so aus wie ich


Abends schauten Mine, Sarah und ich noch den Sternenhimmel an und sahen ganz viele Sternschnuppen. Eine ging sogar vom rechten Orionarm bis zum Oriongürtel mit Schwänzlein. Da habe ich mir was großes gewünscht. Und überhaupt - einfach ein wunderschöner Anblick! Diesen Himmel werde ich in Deutschland vermissen, wo die Sterne viel klarer und stärker leuchten und zudem sieht man auf der südlichen Hemisphäre mehr Sterne und die Milchstraße ist viel deutlicher.

Abends beim Sterne anschauen


"Look at the sunrise in the morning, the sunset in the afternoon and the moonrise at night. If those things don't unwind you nothing will." - Jan Hayes, Central Australian Resident

Morgens waren Sarah und ich zum Glück schon ganz früh wach - genau als die Sonne aufging. Schnell liefen wir über alle Hügel und verbotene Stellen und ließen uns fotografieren, aber im Schlaftshirt ging das ja natürlich nicht - schwupps, mal schnell ausgezogen Und das Foto ist ganz klar toll geworden    

 

 

Danach machten wir noch schnell Sightseeing in Coober Pedy, denn wir hatten noch über 600km vor uns und wir wollten kurz vor dem Uluru campen.


Coober Pedy nennt sich selber "Opal Capital of the World" und seit den 1940er Jahren boomt das Geschäft der Minenindustrie. Coober Pedy ist tatsächlich die größte Quelle der Edelsteine. Da es in den Sommermonaten extrem heiß ist und die Temperaturen bis auf über 40°C steigen können, leben viele in sogenannten "dugouts" - also in Wohnhöhlen. Die Menschen leben dann wirklich unter der Erde oder haben ihre Häuser in den Hügeln gebaut. Und das war dann wirklich gruselig. Das Wohnzimmer vom Caravanpark war in einem Hügel, die Kirche und Hotels im Keller... wirklich eine ganz andere Welt!
Und teilweise erinnerte mich die Umgebung von Coober Pedy an den Horrorfilm "The hills have eyes", total ausgestorben, überall verrostete, kaputte Autos, viele Aborigines und Minenstellen.

Die Kirche im Keller

Opalminen

Die Maschinen für die Opalminen

Die Häuser in den Hügeln, um sich vor den heißen Sommermonate zu "schützen"

Nun machten wir uns auf dem Weg zu einem Caravan Park, der 90km vom Uluru entfernt lag. Freilaufende Emus und Kühe, ekelige Toiletten und Duschen, bei denen man sich alle mögliche Geschlechtskrankheiten holt und mal wieder im Freien schlafen.
An diesem Abend saßen Sarah, Mine und ich wieder draußen, etwas Wein getrunken, über alles mögliche geredet, viel gelacht und da reißt auf einmal Mine Sarahs Kopf zu Boden und rief "Schaut mal da" - und da war sie! Die längste Sternschnuppe, die ich je in meinem Leben sehen werde. Die ging ganze 7-8 Sekunden, einfach gigantisch.

Der Emu neben unserem Van

Sonnenuntergang

Sonnenaufgang

Fliegenplage im Outback - ganz schlimm - und immer zur Tageszeit. Es ist wirklich normal, wenn man plötzlich 15 Fliegen im Gesicht hatte. Man konnte sich gar nicht mehr vor denen retten.

 

Photos

Kommentare

01:48 13.04.2011
wunderbar, so müsste das leben ein leben lang sein
ein tolles abenteuer
naja, auf die fliegen könnte man schon verzichten
Good luck !
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
Löschen | Abbrechen

Kommentieren


Nur für registrierte User.

strohhut Offline

Mitglied seit: 18.06.2010
33 Jahre, DE mehr...
Wirklich beenden?
Ja | Nein

2011-04-13 00:58