Nochmal von vorn
Es hat nichts funktioniert. Die Wohnung soll nur an Studenten vermietet werden , weil das ja n Studentenblock ist und bla bla bla. Keiner weiß wieso. Bin völlig fertig. Bis 1. 8. kann mein Schatz ne neue Wohnung haben aber bis dahin....mann mann mann.
Im Augeblick lebt eine Austauschfreundin aus Amerika bei mir. Sie ist wirklich lieb , was mich ein wenig ablenkt.
Mein Freund ist diese Woche jetzt wieder bei der Bundeswehr , wird am Donnerstag Gelöbnis haben. Ich habe ja alle Hebel in Bewegung gesetzt , dass ich hin darf , aber meine Eltern ,legen mir Steine in den Weg. Ich hoffe ich werde ihn wenigstens sehen können. Es ist manchmal echt schwer. Die Telefonrechnung war wieder unbeschreiblich hoch , weil ich ihn so oft angerufen habe und meine Eltern deswegen sauer. Diese Gelder schüren ihren Hass auf meinen Freund nur immer mehr. Ich weiß , dass mich die Telefoniererei nicht weiterbringt , dass alles wieder gut wird. Aber ich weiß nicht wie ich es schaffen soll ihn nicht jeden Tag zu hören. Klingt jetzt vielleicht kindisch , aber ist echt so. Komisch. Früher hätte ich nie geglaubt nie daran gedacht , dass ich jemals so empfinden würde. Dass ich überhaupt in so ne Situation geraten könnte... War doch immer alles so schön nach Plan gelaufen.
Nach dem Plan meiner Familie.
ICH möcht nicht unbedingt einmal reich sein , einen Studenten heiraten , womöglich zukünftiger Arzt oder Anwalt , mich in ein eigenes nettes Häuschen zurückziehen und ein paar wohlerzogene Kinder ausbrüten , welche dann ebenfalls meine Laufbahn durchmachen müssen.
War schon immer gegen die "Bilderbuchfamilie" , die wir alle vorgeben sollen. Wenn etwas nicht läuft , warum so tun als wäre alles vorbildlich. Ich hab es nicht nötig anderen ein Vorbild zu sein. Die haben doch auch ihre eigenen Probleme , was sollten sie darauf geben wie ich meines lebe? Solange ich keine Kinder habe , brauche ich niemandem ein Vorbild zu sein.
Außerdem bin ich überzeugt den richtigen Weg zu gehen. Einfach aus dem Grund ,weil ich ihn gewählt habe. Es ist MEIN Weg , welcher mich zu dem Menschen macht , der ich bin.
Wahrscheinlich muss ich die Art ändern wie ich darauf gehe. Nicht mehr rennen um ans Ziel zu kommen , sondern mit Bedacht und Vorsicht. Aber mein Weg bleibt immer mein Weg. Und zu diesem Weg gehört unbedingt auch mein Schatz. Wer es nicht akzeptieren kann , soll seinen Weg gehen.