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Tagebuch Sommer
2017-11-26 19:00
Zuflucht

Daß dieses Wort in den nächsten Tagen für mich ein Fremdwort ist, muß ich an der Stelle nicht erwähnen. Die einzige Zuflucht, die mir spontan in den Sinn kommt, ist mein Bett und das kann ich schlecht mit zur Arbeit nehmen. Schade eigentlich. Musik hören fällt auch ins Wasser, dann wäre ich unsozial. Sind wir das nicht alle irgendwie? Wie man es macht, macht man es falsch. Ich bin mal gespannt, ob mein Chef morgen was sagt. Gelegenheit hätte er dazu, denn meine Kollegin hat frei. Auch wenn ich das nicht will, muß ich mich dazu äußern. Außerdem will ich mir nicht wieder von meiner Kollegin sagen lassen, daß ich sie nicht unterstütze. Das stimmt nicht wirklich, denn ich habe sie mehr so oft in Schutz genommen, wenn die Jungs über sie gelästert haben. Gesagt habe ich ihr das nie. Eigentlich ist das auch egal, denn sie scheint das vergessen zu haben. Selbst wenn ich sie in Schutz nehme, wer sagt mir denn, daß sie das auch für mich macht? Es denkt doch eh jeder nur an sich. Schon allein deswegen will ich die Flucht antreten. Mir wird das alles zu viel. Das Gezicke auf der Arbeit, der Streß zu Hause. Streß ist das zwar nicht wirklich, aber man macht sich nun mal so seine Gedanken. Auch wenn mein Vater nur eine Nacht im Krankenhaus bleiben muß, sehe ich schwarz. Irgendwas ist immer. Ich frage mich, ob Ekel Alfred morgen wieder im Büro sein wird. Wenn es nach mir geht, kann er die kommende Woche auch noch zu Hause bleiben. Wenn ich ehrlich bin, vermisse ich ihn ebenso wenig wie meinen Chef. Auch wenn ich morgen Vertretung mache, bin ich davon überzeugt, daß ich alleine mehr schaffe. Traurig, aber wahr. Ich habe nie gedacht, daß ich das mal sagen werde. Aber was bleibt mir denn übrig? In den nächsten vier Wochen muß ich irgendwie über die Runden kommen. Interessiert sich mein Chef dafür, wie ich das auf die Reihe kriege? Natürlich nicht. So lange er mir seine Arbeit auf den Schreibtisch legen und den ganzen Tag durch die Gegend laufen kann, ist er glücklich und zufrieden. Wie soll man ihn also fragen, wie es ihn geht? Er findet die Leute unsozial, er ist in der Beziehung nicht viel besser. Somit gleicht sich das wieder aus. Das Leben ist hart.

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2017-11-26 19:00