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Tagebuch Sommer
2017-02-01 20:00
Was sich neckt, das liebt sich

Ich will ja nicht zu viel versprechen, aber ich glaube, Ekel Alfred und ich nähren uns wieder an. Zumindestens hat er heute mehr mit mir geredet. Eine andere Wahl hatte er auch nicht. Also hat es doch was gebracht, daß ich stur geblieben bin. Vielleicht denkt auch keiner mehr daran, wenn ich den freien Tag genieße. Zumindestens herrscht jetzt wieder Frieden, was mir sehr gut in den Kram paßt. Noch besser finde ich es, daß sich mein Chef krank gemeldet hat. Bis Ende nächster Woche wird er nicht im Büro sein. Eine bessere Nachricht konnte man mir echt nicht überbringen. So was sagt man eigentlich nicht, aber es geht nichts über die Ruhe, die im Büro herrscht, wenn Chef nicht da ist. Natürlich telefoniert jeder mal und zwischendurch unterhält man sich auch mal, aber wenn im Büro eine Lautstärke herrscht, die eher auf den Fußballplatz paßt, kann man schon mal leicht nervös werden. Und mein Chef telefoniert oft. Das geht natürlich nicht normal, aber wen interessiert das schon? Meinen Chef ganz sicher nicht. Aber was soll der Geiz, denn wir müssen ihn ja nicht mehr lange ertragen und das ist auch gut so. Was danach kommt, steht in den Sternen. Es kann nur noch besser werden. Ich lasse mich überraschen. Heute kamen Mails, was den neuen Eigentümer angeht. In den kommenden Wochen startet der Integrationsprozess. Zeitnah erhalten wir Informationen über den Übergang der Arbeitsverhältnisse auf den neuen Eigentümer. Man informiert uns rechtzeitig in persönlichen Gesprächen und Details und Termine sowie nächste Schritte.

Und sonst? Sonst geht alles drunter und drüber. E. regt sich darüber auf, wenn ich ihm eine Mail raus bringe, weil für die Schweiz Sachen gepackt werden müssen. Die Kollegin soll sich mal nicht so anstellen, immerhin geht er bald in Rente. Deswegen stellt er jetzt die Arbeit ein. Was soll ich denn sagen? Wenn das Genöle so weiter geht, erlebe ich meine Rente gar nicht erst. Ist doch wahr. Es kommt vor, daß auch ich keine Lust zum arbeiten habe, aber was bleibt mir denn anderes übrig? Es sind mal wieder drei Pakete stehen geblieben. L. meint, das ist alles nicht so schlimm. Das ist auch gar nicht schlimm, die Pakete waren nur angemeldet. Es dauert nicht mehr lange, dann schmeiße ich die Papiere auf den Hof und verstecke die Pakete auf dem Klo. Es hat auch keinen Sinn, wenn man dem Vorgesetzten das sagt, denn der macht ja auch nichts. Man soll lieber eine Faust in der Tasche machen. Lange geht das aber nicht mehr gut, denn irgendwann landet meine Faust mal im Magen der Kollegen. Es ist traurig, daß man die Sachen dem Leihmann in die Hand drückt, der nur noch drei Wochen da ist. Was machen die Herrschaften, wenn der R. weg ist? Dann ist keiner mehr da, der denen den Hintern nachträgt. Der Fahrer, der die Pakete jeden Tag abholt, ist ja so begeistert, daß mit E. und L. alles läuft. Man sieht ja, wie es läuft, nämlich gar nicht. So wie es aussieht, bin ich die einzige, die das nicht sieht. Aber mit dem neuen Eigentümer wird ja alles besser.

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2017-02-01 20:00