Die scheint es tatsächlich bei T. zu geben, denn er ist noch immer nicht in der Lage, vernünftig mit mir zu reden. Passend dazu gab es auch ein schönes Beispiel: der Fahrer, der die Ware für die Türkei abholen wollte, hatte die Papiere schon längst, T. hätte also nur noch laden müssen. T. war schon auf dem Weg ins Büro, weil er sich sich die Papiere holen wollte, doch ich habe ihm gesagt, daß der Fahrer die Papiere doch schon hat. Das hätte ich doch sagen können. Habe ich doch. Nein, das habe ich nicht. Stimmt, ich habe meinen Namen getanzt. Nackt. Und dann ging es los: er hat keine Lust mehr auf meine schlechte Laune und er läßt sich so nicht von mir behandeln, das hat er nicht nötig. Ich soll ins Büro gehen und die Tür schließen. Ich habe ihm per Teams noch mal was dazu geschrieben, aber ich hätte es auch lassen können. Was soll ich denn noch machen, damit der Krampf endlich mal ein Ende hat? Ihm einen runter holen? Soll ich es ihm zusätzlich noch mit der Hand besorgen?  Im Leben nicht. Ja, man kann eingeschnappt sein und man muß auch nicht sofort auf alles antworten, aber irgendwann muß das doch auch mal gut sein. Und ich bin an der Stelle jetzt mal ehrlich: im Grunde ist T. letzte Woche Donnerstag doch ausgeflippt und nicht ich. Was das angeht, wäre es echt gut, wenn er die Füße still halten würde. Aber da er das nicht macht und statt dessen lieber weiter die beleidigte Leberwurst spielt, ist mir der Rest egal.

Und als wäre das nicht genug, macht der nächste Kollege Streß. Daß ein Dokument nicht unterschrieben war, ist zwar ärgerlich, aber wenn es den Jungs passiert wäre, hätte T. das nicht weiter erwähnt. In dem Fall mußte ich mir den Rüffel abholen. Was mich an der Stelle nicht weiter runter zieht, denn das paßt in der aktuellen Situation eh ganz gut. Als ich dem Kollegen am Morgen Scheine für Spanien schickte, bat er mich, das zu übernehmen, weil ein Programm bei ihm nicht funktioniert. Meine Antwort: aber erst, wenn ich die Sachen fertig habe, die noch auf meinem Tisch liegen. Was auch erst kein Problem war, aber es kommt ja immer irgendwie anders. Später kam dann die Frage, ob er den Spanier noch machen soll oder ob ich das übernehme. Wenn er das machen kann, wäre das super. Wo denn das Problem ist? Etwa wegen der Packliste, die das System doch eh automatisch druckt? Außerdem lagen die Scheine doch schon seit gestern Mittag im Fach. Und? Ich soll mich zügeln. Warum? Dann hätte T. doch den ganzen Rotz gestern Mittag schon bearbeiten können. Ich weiß nicht, ob das so ein Männerding ist, daß die Kerle meinen, am Rad drehen zu müssen. Ich will mich nicht über den grünen Klee loben, aber ich mache schon, was in meiner Macht steht und es ist scheinbar noch immer nicht genug.

Mit den Ausfuhranmeldungen haben wir jetzt richtig Spaß. Daß der Zoll das alles prüft, ist ja auch richtig, aber daß man das alles bis ins kleinste Detail angeben muß, macht die Sache schon ein wenig schwieriger. Vor allem erst dann, wenn so eine Ausfuhrerklärung vom Zoll immer wieder abgelehnt wird. Da ist man dann so verzweifelt, daß man am liebsten in die Tischkante beißen möchte. Aber da so eine Tischkante nicht gerade sehr bekömmlich ist, telefoniert man mit dem Zoll und läßt sich helfen. Was aber auch nur teilweise klappt, wenn das dann noch immer nicht geht. Ich habe den Vorgang erstmal beiseite gelegt und werde mir morgen den Vorgang noch mal mit C. ansehen. Vielleicht hat er noch eine Lösung. Ich hatte schon Panik, die AE für Thailand zu machen, weil ich Angst hatte, daß wieder nicht vom Zoll akzeptiert wird. Aber in dem Fall hatte ich Glück und ich konnte die Sendung ganz normal beim Spediteuer anmelden. Wenn sonst nichts funktioniert, geht wenigstens das. Dann tritt jetzt das ein, was Herr D. vor Jahren schon sagte: irgendwann gibt sich der Zoll nicht mehr mit dem zufrieden, was man so erklären will. Da war Herr D. schon ein schlaues Kerlchen, das muß man ihm ja lassen.