Den Januar habe ich mehr schlecht als recht hinter mich gebracht und ich hoffe, daß der Februar entspannter wird. Zumindestens sind wir auf dem besten Weg dahin. Meine Mutter hat wieder einen gesunden Appetit, von daher ist das ein positives Zeichen. Wenn sie sich jetzt noch etwas mehr bewegt, dann ist alles wieder gut. Es wäre doch gelacht, wenn wir das bis zum Urlaub nicht hin kriegen. Ach ja, Urlaub. Im Moment gibt es für mich nichts schöneres als der Gedanke an drei freie Wochen. Dafür muß ich noch genau 101 Tage arbeiten. Was sich im Moment so wahnsinnig lang anhört, ist im Grunde genommen ein Witz, denn die Tage sind schneller um, als mir lieb ist. Ich wollte nach Rosenmontag zwei Tage frei nehmen, aber mein Chef war schneller als ich. Da er ja so urlaubsreif ist, hat er vom 09.02. bis zum 18.02. Urlaub. Das ist wieder so typisch. Er hatte genau wie ich zwischen den Jahren frei und im Gegensatz zu mir waren seine freien Tage ganz bestimmt nicht so stressig. Aber wenn ihn das so glücklich macht, soll er seinen Urlaub nehmen. So habe ich meine Ruhe und kann mich in aller Ruhe um meine Arbeit kümmern. Wenn ich ehrlich bin, ist das auch gut so, kann ich im März zum Rundumschlag ausholen: mit zwei Gleittagen Ende März und zwei Gleittagen Anfang April habe ich eine Woche frei, weil Anfang April Ostern ist. Man sollte sich also vorher überlegen, wie man seinen Urlaub plant.

Die Mitarbeiterversammlung am letzten Montag war eher langweilig. Man hat die neuen Geschäftsführer vorgestellt. Die Belegschaft wurde mit der Fußballmannschaft verglichen, die im letzten Jahr Weltmeister wurde. Und wer im Team nicht mit spielen will, der darf gerne gehen. Ob überhaupt Entlassungen anstehen, dazu hat sich keiner geäußert. Von mir aus braucht man überhaupt niemanden entlassen. Aber da ich in der Entscheidung nicht drin stecke, muß man eben abwarten. Sollte ich dran glauben und meinen Kram nehmen, dann ist das eben so. Ich bin eh in den Hintern gekniffen, weil ich nicht verheiratet bin und keine Kinder habe. Soll ich jetzt schnell heiraten und Kinder kriegen, damit ich meinen Job behalte? Ganz sicher nicht. Wir müssen alle abwarten. Vielleicht ist es alles gar nicht so schlimm. Es gab eine Diskussion: auf der Arbeit kommen immer alle zu mir, wenn mein Chef seine Sachen falsch hin legt. Warum fragen die Jungs meinen Chef nicht selber? Die Antwort ist ganz einfach: weil ich so viel weiß. Mein Vater findet das gut. Davon kann ich mir nichts kaufen, wenn ich meinen Job los bin. Es gibt Tage, da komme ich mir vor wie der Retter der Welt. Daß ich das nicht sein will, auf diese Idee kommt keiner. Wenn ich was habe, kann ich mir einen blöden Spruch anhören. Da hilft es nichts, wenn ich jeden Tag fünfmal gelobt werde. So siehts aus.