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Tagebuch Sommer
2014-08-30 19:05
Männer und Logik

Eine Sache, die gar nicht zusammen paßt. Vor allem dann nicht, wenn es sich dabei um meinen Chef handelt. Er erzählt mir am Donnerstag, daß er am Freitag frei hat. Schön, meine Kollegin und ich haben uns schon gefreut und was passiert? Um 9.30 Uhr steht er auf einmal im Büro. Zum einen soll es am Mittag regnen und zum andern hatten die Bekannten keine Lust. Guckt mein Chef keine Wettervorhersage? Er guckt doch sonst den ganzen Tag im Internet. Und was die Bekannten angeht: können die sich nicht früher entscheiden? Anscheinend nicht. Mir hätte das nicht passieren können. Ich wäre zu Hause geblieben und hätte den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Der Knaller kommt noch: um 13.35 Uhr hat mein Chef Feierabend gemacht. Die Begründung war geil: er hat 23 Stunden und er sieht nicht ein, daß er der Firma was schenkt. Warum ist er überhaupt gekommen? Das weiß er selber nicht genau. Ihm war es zu Hause wohl so langweilig, daß er lieber in die Firma fährt und das macht, was er sonst auch macht: im Internet surfen. Wenn er einen Gleittag nimmt, dann kriegt er die sieben Stunden doch eh abgezogen. Vielleicht weiß er das ja gar nicht. Mir ist das egal.

Mein Chef ist leider nicht der einzige, der mir auf die Nerven geht. Die Jungs sind nicht viel anders. Sie wissen, welche Infos wir brauchen, um die Sachen zu bearbeiten, aber es hält sich keiner dran. Man kann sich auch mit seinem Kugelschreiber unterhalten, das Gespräch wäre vermutlich sinnvoller. Man tut so, als wären die Abläufe neu und wenn man sagt, daß dem nicht so ist, fangen die Diskussionen an. Ich habe einfach keine Lust mehr, jeden Tag raus zu gehen und zu sagen, daß das Nettogewicht fehlt oder wieder vergessen hat, die Maße für eine Palette aufzuschreiben. Man macht jeden Tag die gleiche Arbeit. Sollte man meinen. Vielleicht sind die Herren in der Selbstfindungsphase, ich weiß es nicht. Man muß den Jungs mal eine Ansage machen, aber das macht ja keiner. Irgendwann ist mir das alles egal. Dann fehlt eben die Hälfte, das ist ja nicht so tragisch. Ich frage mich, ob mein Chef nach der Umstrukturierung immer nocht so dreist ist und in den Urlaub geht, wenn Ekel Alfred länger krank ist. Ich kann bei der Beurteilung den Versuch unternehmen, das zu verhindern. Ich möchte nächstes Jahr nicht wieder im Krankenhaus liegen. Ob der Versuch was bringt, wage ich zu bezweifeln. Mein Chef weiß schon, wie er die Leute um den Finger wickeln kann.

Meine Mutter hat gestern erneut den Vogel abgeschossen. Sie hat sich bei meinem Vater beschwert, daß ich den ganzen Tag auf der Arbeit am Rechner sitze und zu Hause auch vor dem Teil hänge. Ihr kommt nicht in den Sinn, daß ich an meinem Schreibtisch auch andere Dinge machen kann wie nur am Rechner zu sitzen. Ich habe mich nämlich um mein Tagebuch gekümmert. Ja, ich habe noch eins in Papierform. Hat meine Mutter nicht mal erzählt, daß ich meine Freiräume habe und machen kann, was ich will? Irgendwann kommt man auf die Idee, daß ich einen Antrag zu stellen habe, wenn ich einen Furz lassen will. Ich verstehe die Logik nicht: wenn meine Mutter was bestellt haben will, dann kann ich nicht schnell genug am Rechner sitzen. Wenn ich nur meine Mails checken will, macht man ein Drama daraus. Das ist echt nicht mehr feierlich. Für mich ist das so was wie Entspannung, aber so was versteht man ja nicht. Ich kann ja einen Monat mal nicht an den Rechner gehen und wenn meine Mutter was bestellen will, dann soll sie die Karte ausfüllen und das Teil zur Post bringen. Warum rege ich mich darüber eigentlich noch auf? Es hat ja doch alles keinen Sinn.

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2014-08-30 19:05