Ist das so? Läuft wirklich alles bei mir? Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich kann mich zumindestens nicht daran erinnern, daß einmal alles glatt lief. Eigentlich ist das jetzt auch egal. Das einzige, was bei mir ohne Probleme läuft, ist meine Unlust. Am Vormittag geht es noch, aber nach der Mittagspause könnte ich den Kopf auf den Schreibtisch legen und schlafen. Das ist doch nicht mehr normal. Daß es mir nächste Woche um diese Zeit besser geht, ist momentan ein schwacher Trost. Ich freue mich natürlich auf ein paar freie Tage und darauf, daß ich mal nicht früh raus muß. Am meisten freue ich mich, daß mir A. erspart bleibt. Ich habe es heute geschafft, nicht mir ihr Feierabend zu machen. Ich habe ihr am Telefon gesagt, daß ich wahnsinnig viel zu tun habe und von daher nicht weiß, wann ich das Büro verlasse. Es ist nicht so, daß ich sie nicht leiden kann, aber ich ertrage ihr ständiges Gequatsche nicht. Sie hat die Angewohnheit, in eine andere Richtung zu gucken, wenn sie sich mit mir unterhält. Und da wir nun mal nicht die einzigen Personen sind, die im Zug sitzen, ist der Geräuschpegel dementsprechend hoch. Außerdem hat sie selbst mal gesagt, daß man nicht jeden Tag zusammen nach Hause fahren muß. Demnach kann sie sich daran halten. Es kommt mir so vor, als kann ich mich selbst nicht leiden. Vielleicht ist die Phase vorbei, wenn die vier freien Tage vorbei sind. Ansonsten ist so weit alles im grünen Bereich. Ekel Alfred ist noch bis morgen krank geschrieben, worüber ich persönlich nicht traurig bin. So kann ich einmal mehr ins Internet gehen, ohne damit rechnen zu müssen, daß er mir auf den Bildschirm starrt. Dann habe ich immer ein ungutes Gefühl. Warum eigentlich? Wer arbeitet, kann sich auch mal eine Auszeit nehmen. Das mit der Auszeit nimmt mein Chef ständig in Anspruch, mit dem Unterschied, daß er kaum arbeitet. Aber als Abteilungsleiter darf man das ja auch. Daß ich nicht lache. Ich lasse das Thema auf sich beruhen, sonst finde ich nicht in den Schlaf.