Warum werde ich das blöde Gefühl nicht los, daß das was mit dem Job zu tun hat? Ich habe keinen blassen Schimmer, aber das macht den Braten nun auch nicht mehr fett. Warum auch? Doch wenn man es genau nimmt, dann sind die Jungs auch Knallbonbons. Eigentlich ist das jetzt auch egal. Egal, das ist ein gutes Stichwort. Den Jungs sind so viele Sachen egal, daß man darüber nur den Kopf schütteln kann. Doch selbst dazu hat man irgendwann keine Kraft mehr. Natürlich machen wir alle mal Fehler, aber wenn nicht viel zu tun ist, darf genau das nicht passieren. Ich gehe davon aus, daß die Jungs auch lesen können, von daher ist das Bekleben der Kartons kein Problem. Und was bringt das, wenn unser Vorgesetzter das weiß? Nichts, so viel steht fest. Das einzige, was er den Jungs sagt, ist der Satz, daß sie aufpassen sollen. Super. Das geht dann wieder ein paar Tage gut und es dauert nicht lange, dann sind wir wieder da, wo wir gestern waren. Ich mache mir auch keinen Kopf mehr darüber. Es kann gut sein, daß  mich ein Kollege am Montag fragt, ob ich nun bessere Laune habe. Die habe ich nicht, wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, daß besagter Kollege noch immer nicht weiß, wer was im Büro bearbeitet. Manchmal glaube ich, daß diese Leute erst seit drei Tagen im Unternehmen beschäftigt sind. Eine andere Erklärung gibt es dafür nicht. Ich denke gar nicht mehr darüber nach, denn sonst ist mein Wochenende komplett im Eimer.

Wenn man vom gestrigen Tag mal absieht, war meine Woche ganz okay. Das einzige, was mich nervt, daß man sich nicht einig werden kann, wann ich vom Sport abgeholt werden möchte. Heute war wieder so ein Tag. Ich sagte 12.45 Uhr, mein Vater für 13.00 Uhr. Ich glaube, es geht los. Ich muß doch selber wissen, wann ich genug habe. Was soll ich denn machen, damit diese Diskussionen ein Ende haben? Ich kann ja schlecht auf dem Laufband schlafen. Und wenn ich meine, nur zweimal in der Woche ins Fitneßstudio zu gehen, dann ist das eben so. Mein Leben kann sich nicht nur um Sport und Bewegung drehen. Kann es vielleicht sein, daß ich auch mal was anderes zu tun habe? Daß ich ein paar Besorgungen machen muß? Daß ich auch mal zum Friseur will? So was hat mein Vater anscheinend gar nicht auf dem Schirm. Ich gehe gern zum Sport und es macht mir auch Spaß, aber ich lasse mir nicht sagen, wie lange ich mich quälen soll. Das geht dann doch ein weig zu weit. Sagen kann ich auch nichts, denn dann muß ich mir wieder einen blöden Spruch anhören und darauf habe ich keine Lust. An solchen Tagen bereue ich es, mich im Fitneßstudio angemeldet zu haben. Mir war klar, daß das hektisch wird, weil ich jeden Tag lange unterwegs bin. Ich komme kaum noch zur Ruhe und habe mehr als einmal das Gefühl, im Stehen schlafen zu wollen.