Heute war der Tag, an dem mir so richtig der Kragen geplatzt ist. Daß ich diverse Sendungen für Kanada fertig mache, war für mich kein Drama. Das ist ja alles kein Hexenwerk. C. hat es sich richtig angewöhnt, uns zu sagen, was wir zu machen haben. Heute hat er mir die nächsten Aufträge für Kanada aufs Auge gedrückt. Das ist alles so eilig, in Kanada ist man schon sauer. Wenn man die Sachen schneller verpacken würde, wäre das kein Problem. Ein Wort gab das andere und ich habe was gesagt. Mit dem Ergebnis, daß C. mich fragte, warum ich so pampig bin. Kann sein, daß ich etwas zu heftig reagiert habe, aber das war mir einfach egal. In den letzten Jahren habe ich auch keinen gebraucht, der mir sagt, was ich machen muß. Ich glaube, das habe ich gut auf die Reihe bekommen. In den nächsten Jahren sollte ich das auch schaffen. Ich weiß nicht, wo das Problem ist. Will ich das wirklich wissen? Will ich nicht. Ich bin echt froh, daß morgen Freitag ist und ich Wochenende habe. Ich merke immer mehr, wie sehr mir das alles auf die Nerven geht: das frühe Aufstehen, lange unterwegs zu sein und den ganzen Quatsch auf der Arbeit. Manchmal geht es echt zu wie im Affenkäfig. Hätte ich einen anderen Job, wäre es sicher nicht anders. Ich sollte mich also nicht beklagen. Im privaten Bereich sieht das ganz anders aus. Wenn meine Mutter die Wäsche sortiert, kann es sein, daß meine Waschlappen verschwinden. Leider passiert das nicht nur einmal. Aber meine Mutter hatte die Lösung: die Waschlappen liegen im Bad auf der Heizung. Dumm nur, daß die Teile seit Sonntag auf der Heizung liegen. Wenn meine Mutter das meint, ist das auch so. Sie vom Gegenteil zu überzeugen, ist verdammt schwer. Es kommt vor, da macht mir das Angst. Sagen kann man aber nichts, weil meine Mutter mir an den Kopf wirft, ich sei aggressiv. Ich mag meinen Ärger aber auch nicht ständig runter schlucken.