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Tagebuch Sommer
2014-12-21 20:10
Ich bin dann mal weg

Etwas anderes fällt mir nicht ein, wenn es darum geht, daß ich morgen nicht früh raus brauche und zwei Wochen an nichts denken muß. Ich verkneife es mir, an meinen Chef zu denken, der noch zwei Tage in die Firma muß. Wenn ihn das glücklich macht, dann kann er die beiden Tage genießen. Wenn ihn das glücklich macht, dann kann er ja schon mal ein paar Sachen auf meinen Schreibtisch legen oder sich um die Rechnungen kümmern. Die Feiertage verbringe ich Hause. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, über die Feiertage im Urlaub zu sein. So hat eben jeder seine Marotten. Mit meinem Arm geht es so langsam wieder bergauf, die Schmerzen hielten sich bis auf ein paar Ausnahmen in Grenzen. Ich hatte zwar Probleme beim Aufhängen der Wäsche, gestorben bin ich davon nicht wirklich. Ich kann ja nicht alles schleifen lassen. Mal sehen, vielleicht mache ich nach den Feiertagen ein paar Übungen für den Arm und dann ist alles wieder gut. In den nächsten Tagen habe ich noch ein bißchen was an meinem Rechner zu tun, wenn man von meinen Berichten mal absieht. Einteilen wäre blöd, weil ich alles fertig haben will. Und wenn ich einmal dran bin, kann ich nicht so einfach aufhören. Dabei habe ich mir so fest vorgenommen, in den zwei Wochen nicht so oft an den Rechner zu gehen, aber wie das nun mal so ist, habe ich es mit den guten Vorsätzen nicht so.

Ich stelle mir gerade vor, was daran so schlimm ist, wenn ich doch weg gefahren wäre. Ich hätte die Ruhe genießen können und wäre am Ende total entspannt gewesen. Dann kommt mir in den Sinn, daß es so ganz alleine auch nicht gut ist. Wenn ich mit einer Freundin fahren könnte, dann wäre das sicher kein Problem. Doch genau da liegt der Hund begraben: zu einer Freundin habe ich seit langem schon keinen Kontakt mehr, eine andere Freundin ist verheiratet und die Freundin, die übrig bleibt, wäre vermutlich froh, wenn sie jemanden hat, der in der freien Zeit auf ihre Kinder aufpaßt. Sehe ich so aus, als wenn ich mir das antue? Ich habe nichts gegen Kinder, aber ich kann mir echt was schöneres vorstellen, als auf Zwillinge aufzupassen, die einem auf der Nase rumtanzen. Da kann man besser einen Sack Flöhe hüten. Da verzichte ich lieber auf meinen Urlaub und gehe lieber arbeiten. Das ist Erholung pur. Egal, wie man es macht, es ist immer alles verkehrt. Ich träume weiter von meinem Urlaub und fertig ist die Laube. Eine andere Möglichkeit habe ich ja doch nicht. Zu Hause kann man es sich auch gemütlich machen. Das dürfte zwar schwer werden, aber ich kann ja flüchten, wenn es zu schlimm wird. Das mache ich sonst auch immer, wenn ich für mich sein will.

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2014-12-21 20:10