Obwohl ich einiges zu erzählen habe, weiß ich gar nicht, wie ich anfangen soll. Die ersten Stunden des Tages waren irgendwie langweilig und ich habe mich ernsthaft gefragt, warum ich mir die Mühe gemacht habe, ins Büro zu fahren. Aber dann gab es den einen Moment, wo alles zusammen kommt. Von da an lief es und das nicht zu knapp. So kann das gehen. Aber so wie ich das einschätze, war das alles nur heiße Luft und der morgige Tag startet auch so wie heute. Mir kann das nur recht sein, denn morgen muß ich mal wieder mega pünktlich Feierabend machen. Wenn es am Vormittag flüssig läuft, werde ich natürlich vorarbeiten, aber da steckt man nicht drin. Wer weiß, wozu das gut ist. Ansonsten ist alles so wie immer. Wie immer heißt aber auch, daß es wieder eine Sache gab, die ich nicht  wirklich verstehen muß. Das ist scheinbar völlig egal, von daher sollte man sich nicht weiter darüber wundern. Letzte Woche Mittwoch wollte ein Kollege Kataloge zum verpacken bringen. Am Freitag habe ich einfach mal per Mail gefragt, wo denn die Kataloge sind, bei uns waren sie nicht. Der Kollege antwortete, daß ihm keiner mehr aufgemacht hat, als er die Kataloge bringen wollte. Und da kann man mal nicht ein paar Meter weiter gehen, um zu gucken, ob noch jemand im Büro ist. Es ist dann auch äußerst sinnig, wenn man die Kataloge in die Hauspost legt. Und es ist auch normal, daß ich dann los laufe, um die Teile zu holen. Das macht man ja so wahnsinnig gerne. Man soll ja auch auf den Service achten. Dumm nur, daß das nicht jeder so sieht mit dem Service. Da bitte ich um 12.40 Uhr einen Kollegen, fünf Paletten zu holen, damit selbige morgen abgeholt werden können und was kriege ich zur Antwort? Man hat um 13.30 Uhr Feierabend. Das ist ja ein Ding. Von selbst wäre ich nicht darauf gekommen. Ich wollte erst was sagen, aber man ich konnte mich gerade so beherrschen. Ich kürze das mal ab: der Kollege hat die Paletten geholt und demnach konnte er auch pünktlich Feierabend machen. Dann war das doch gar nicht mal so schwer.

Daß ich in den letzten Tagen unausstehlich bin, ist mir schon klar. Aber wenn es darum geht, daß die Leute immer einen dummen Spruch auf Lage haben, könnte ich den Leuten vors Schienbein  treten. Mir ist schon klar, daß nicht immer alles ganz einfach ist und daß man im Job immer mit solchen Typen zu kämpfen hat. Doch wenn das nahezu fast jeden Tag passiert, frage ich mich ernsthaft, ob das nicht sinniger ist, sich dem Niveau anzupassen. Daß ich mich damit ins eigene Fleisch schneide, ist mir auch klar. Vielleicht würden die Leute dann mal merken, daß sie mit dem Verhalten nicht weiter kommen. Darüber könnte ich noch ewig und drei Tage diskutieren, aber irgendwann verliert man auch die Lust dazu. Ich liebe meinen Beruf und ich bin auch froh, daß ich es schon so lange dort ausgehalten habe, aber momentan wird mir alles zu viel. Was auch daran liegen kann, daß ich einfach nur urlaubsreif bin. Was das angeht, dauert es wirklich nicht mehr lange, nächste Woche Freitag ist mein letzter Arbeitstag. Dann können mich die Leute einfach nur gern haben. Wer weiß, vielleicht ist der ein oder andere froh, wenn ich nicht da bin. Aber das ändert nichts an der Tatsache, daß man auch weiterhin Fehler macht. Ist auch ganz angenehm. Die Leute müssen doch gar nicht selber denken. So lange es immer einen Trottel gibt, der diese Aufgabe übernimmt, kann man auch so weiter machen.