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Tagebuch Sommer
2017-10-15 19:10
Freie Fahrt für freie Bürger

Ob ich morgen wirklich eine freie Fahrt habe, wage ich an der Stelle zu bezweifeln. Es geht bestimmt was schief: entweder fällt der Bus aus oder die Bahn hat Verspätung. Letzteres würde mich nicht wundern. Was mir eher zu denken geben würde, ist die Tatsache, wenn mal alles glatt geht. Aber meistens kommt es ja ganz anders. Ich könnte mir jetzt die Mühe machen und gucken, ob der Zug denn wirklich pünktlich kommt. Daß das am Ende nichts bringt, erwähne ich erst gar nicht. Bis morgen kann sich noch so viel ändern, da spare ich mit das Getippe. Ich merke schon, daß ich auf dem Weg bin, meine Geduld zu verlieren. Doch das hat nichts mit Geduld zu tun, wenn man mit der Bahn fährt. Da nimmt man es hin, daß es nicht so läuft, wie man sich das vorstellt. Ich bin in der Beziehung echt gechillt, denn ich habe ja Gleitzeit. Dennoch ärgert es mich immer, wenn ich später im Büro bin als sonst, weil ich dann länger bleiben muß und das geht echt nicht. Vor allem dann nicht, wenn man das schöne Wetter genießen kann. Da möchte man natürlich die Sonne in vollen Zügen genießen. Womit ich wieder beim Thema wäre. Volle Züge sind mir nämlich ein Graus. Was daran liegt, daß viele Sitzplätze durch Trolleys blockiert sind und die Leute äußerst verärgert reagieren, wenn man sich setzen will. Aber wehe dem, ich stecke mir meine Sachen nicht schnell genug in den Hintern, kann ich mir  noch blödes Geschwafel anhören. Das Leben ist echt eine blöde Kuh. Es könnte alles so schön sein, wenn es einmal so laufen würde, wie man sich das vorstellt. Doch das kriegen die Leute ja nicht hin. Bei mir auf der Arbeit ist es auch so. Die Leute ändern sich auch nicht mehr, so viel steht schon mal fest. Es ist egal, wie man den Leuten verklickert, was sie falsch gemacht haben. Beim nächsten Fehltritt können die Leute ihren Mist selbst ausbügeln. Wie sie das machen, interessiert mich nicht die Bohne, Sie schaffen es ja auch, Sachen zu vertauschen, also können sie zusehen, wie sie den Fehler ausgebügelt kriegen. Wenn ich denen das sage, gucken die mich an, als hätte ich einen fetten Pickel im Gesicht und denken, daß ich sie nur verarsche. Aber da es ruhig ist, besteht keine Gefahr, daß man Pakete vertauscht. Man kann auch ein Paket vertauschen, von daher halte ich mich geschlossen.

Da geht sie nun dahin, meine freie Zeit. Nicht mehr lange, dann gehe ich zu Bett und werde mich schwer tun, einzuschlafen. Ich drehe mich von einer Seite auf die andere und werde öfter wach werden, als mir lieb ist. Wenn ich morgen raus muß, fühle ich mich wie gerädert und könnte den Wecker an die Wand nageln. Aber ich muß nur 10 Tage ins Büro, dann habe ich ein langes Wochenende. Das ist doch auch schon viel wert. Ich bin gespannt, ob Herr D. morgen ins Büro kommt. Wenn es nach mir geht, kann er da bleiben, wo der Pfeffer wächst. Auf die schlechte Laune und sein langes Gesicht habe ich echt keine Lust. Ich mag mir nicht vorstellen, daß mir mein Chef damit in den Ohren liegt, daß er es so schwer hatte, weil der Kollege krank war und ich Urlaub hatte. Vermutlich hatte er so viel zu tun, daß er meiner Kollegin seine Arbeit aufs Auge gedrückt hat, damit er in aller Ruhe Kaffee trinken konnte. Das traue ich ihm nämlich zu. Ich kann nur hoffen, daß mein Chef noch nicht da ist, wenn ich ins Büro komme. Ich genieße es, mit meiner Kollegin zu quatschen. So erfahre ich Dinge, die ich sonst nie erfahre. All diese Dinge erfahre ich auch von anderer Stelle, aber ich will nicht am ersten Arbeitstag mit A. in den Feierabend starten. In der kommenden Woche wird es eh ganz schlecht, gerade am Freitag. Da habe ich nämlich meinen Termin im Nagelstudio und der ist mir um einiges wichtiger als eine Zugfahrt mit besagter Kollegin. Ich weiß, ich bin gemein, aber es ist nun mal so. Ich habe keine Lust, mich von der Kollegin abhängig zu machen, nur weil ihr so viel daran liegt, mit mir nach Hause fahren zu wollen. Wenn ich um 15.15 Uhr mit meiner Arbeit durch bin, sehe ich nicht ein, bis 15.40 Uhr im Büro zu bleiben, nur weil sie das gerne hätte. Ich bin zwar gern mit Leuten zusammen, bin aber auch froh, wenn ich meine Ruhe habe. Wer den ganzen Tag mit meinem Chef im Büro sitzt, wird mich verstehen.

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2017-10-15 19:10