Wenn ich mich jetzt nicht geschlossen halte und meinen Ärger einfach nur runter schlucke, dann hängt der Segen in den nächsten Tagen so was von schief, das kann sich keiner vorstellen. Gestern habe ich im Prospekt bei Aldi  Stiefeletten gesehen. Mein Vater sollte mir ein Paar holen. Eigentlich sollte das kein Problem sein, wenn man bedenkt, mit was er nach Hause kam. Mit Stiefeln. Er hat am Telefon gleich gesagt, daß er nicht glaubt, daß ich da rein komme. Womit er nicht ganz unrecht hatte, denn es war schon mühsam, die Dinger anzuprobieren. Da frage ich mich doch an der Stelle, warum mein Vater die Dinger dann überhaupt mit gebracht hat. Einfache Antwort: weil die Stiefel einen Reißverschluß haben. Das heißt aber noch lange nicht, daß ich die Dinger problemlos ankriege. Und icdh habe gedacht, daß ich mich am Telefon verhört habe. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich die Stiefeletten nicht ankriegen soll. Das Ergebnis war klar, aber nun gut. Das Ende vom Lied ist klar: mein Vater tauscht die Stiefel morgen um und fährt in die Aldifiliale im Nachbarort. Kann er ja machen und ist auch nett, aber ich weiß schon jetzt, wie das ausgeht. Die Stiefeletten gibt es in der Filiale bestimmt nicht mehr. Ich kann nur hoffen, daß ich mich an der Stelle täusche und mein Vater noch ein Paar bekommt. Das glaube ich erst, wenn ich die Dinger mit eigenen Augen sehe. Es war ja auch nett gemeint und eigentlich mache ich meinen Vater nicht den geringsten Vorwurf, aber wenn ich gewußt hätte, wie das endet, hätte ich bestimmt nichts gesagt. Ich hätte pünktlich Feierabend gemacht und hätte selbst geguckt. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und das Thema ist vom Tisch.  Beim nächsten Mal bin ich schlauer. Wenn es denn ein nächstes Mal gibt. Na ja.

Der heutige Tag war nicht so mein Ding. Das fing schon damit an, daß ich gestern hätte im stehen schlafen können. Als ich dann im Bett lag, konnte ich nicht einschlafen. Und wie ich dann doch im Land der Träume war, habe ich dermaßen schlecht geschlafen, daß ich den Wecker hätte an die Wand nageln können. Wenn man so in den Tag startet, kann es schon gar nicht mehr gut werden. Man glaubt ja immer, daß es besser wird, je länger man in der Firma ist, aber so kann man sich täuschen. Es sind die kleinen Dinge, die einen schmunzeln lassen. So läßt die Dame von der Zentrale einen Kurierfahrer zu uns, der eigentlich gar nicht zu uns gemußt hätte. Zum Glück hat man das geklärt. Der Fahrer war noch nicht zurück, als ich Feierabend machte. Vielleicht hat er den Weg nicht mehr gefunden, ich habe keine Ahnung. Eigentlich ist mir das auch egal. Damit kann sich T. dann morgen auseinandersetzen. Eigentlich wollte ich gar nicht so lange im Büro bleiben, aber da ich einen Gleittag brauche, muß ich gucken, daß ich noch ein paar Stunden zusammen kriege. Wer weiß, wozu das gut ist. Am kommenden Freitag muß ich früher gehen, ebenso nächste Woche Donnerstag. Man muß also was tun, wenn man zu was kommen will. Ich hoffe, daß der morgige Tag ein wenig besser wird und meine Laune nicht mehr ganz so trüb ist. Aber was erwartet man, wenn das Wetter so bescheiden ist? Da kann man ja nur auf trübe Gedanken kommen. Es ist echt alles blöd. Fragt sich nur, wann sich der Zustand wieder vom Acker macht. Das mache ich jetzt auch. Ich werde mal ganz dezent fragen, ob mein Vater das in der Mediathek gefunden hat, was er gucken will. Fragen kostet ja nichts.