Wenn das so weiter geht, werde ich es sein, die vom Himmel fällt. Vielleicht ist es sinniger, ich sollte erst mal vom Stuhl fallen, damit der Aufprall nicht so hart wird. Dann habe ich mich schon mal daran gewöhnt und weiß, auf was es am Ende ankommt. Und wenn man im Vorfeld wüßte, wie der Tag so wird, könnte man diesen Tag aus dem Kalender streichen. Wenn es danach geht, muß ich die ganze Woche streichen, denn es wird nicht besser. T. wird auch in dieser Woche nicht mehr in der Firma erscheinen, was man an der Stelle ja verstehen kann. Wenn mir einer sagen würde, daß der Vertrag nicht mehr verlängert wird, hätte ich auch keine Lust mehr zum arbeiten. Da ich gerade von Lust rede: ich könnte mich gerade so in die Ecke legen und schlafen. M. ist wieder in der Packstube und packt, was das Zeug hält. Das ist auch völlig okay, wo eh jeder heult, warum die Sachen nicht raus gehen. Ich merke aber auch, daß ich nicht mehr so weiter machen kann. Okay. C. hat mir heute ein paar Sachen abgenommen, aber das ändert nun mal nichts an der Tatsache, daß mein Schreibtisch einfach nicht leerer wird. Am Freitag hat C. mich schon vorgewarnt, daß da einiges für die Schweiz kommt und kaum setzt sich diese Warnung in meinem Kopf fest, hat M. mir den ersten Schwung Papiere schon ins Büro gebracht. Und es kommt noch ein weiterer Schwung. Soll ich mich jetzt freuen? Nein, ganz sicher nicht.

Ich beklage mich nicht darüber, daß wieder etwas mehr zu tun ist, aber das ändert nun mal nichts an der Tatsache, daß auch ich nur einen Kopf und zwei Hände habe. Und wenn man es genau nimmt, bin ich es selbst schuld, wenn die Berge auf meinem Schreibtisch einfach nicht kleiner werden. Ich könnte die nächsten 19 Arbeitstage natürlich auch länger machen, aber das bringt mich am Ende nicht wirklich weiter. Ich gehe ja jetzt schon am Stock und wenn das so weiter geht, kann man mich am letzten Arbeitstag des Jahres aus der Firma tragen. Und dann nach Möglichkeit noch mit den Füßen zuerst. Ist es das wert? Ganz bestimmt nicht. Wenn ich mir das richtig überlege, kann man sich schon fragen, warum man das alles macht. Man hört so viele schlechte Nachrichten, da kann man irgendwie nicht motiviert sein. Jammern hilft da aber auch nicht, die Arbeit muß man ja trotzdem machen. Von daher nehme ich mir jetzt den nächsten Schwung und gucke, was ich bis zum Feierabend noch so geschafft kriege. Na dann, Augen zu und durch.