Auf die Idee kann man nur kommen, wenn man bedenkt, was für Idioten doch durch die Gegend laufen. Wir wollten heute eigentlich Hähnchen essen gehen. So weit, so gut. Eigentlich ist das auch kein Hexenwerk, aber wenn man bedenkt, was man erlebt, wenn man mit so ein paar Vollpfosten in der Schlange steht, möchte man den Leuten einfach nur vor die Füße kotzen. Es hätte nicht viel gefehlt und mir wäre genau das passiert. Am Anfang der Schlange stand ein Typ, der wirklich und tatsächlich darauf bestanden hat, daß die Kellnerin draußen Tisch und Bänke trocken macht, man wolle genau dort essen. Antwort der Kellnerin: geht leider nicht, dort wird nicht bedient. Entweder ißt er drin oder gar nicht. Natürlich hat der Vollhorst für den Rest seiner Kumpels noch Plätze frei gehalten. Es gilt scheinbar nicht, daß man bestraft wird, wer zu spät kommt. Die nächste Ansage, die dann kam, ging dem Hohlroller vor uns natürlich total gegen den Strich: wer in den Saal möchte, könne rein kommen. Was wir zum Anlaß genommen haben, um der Aufforderung nachzukommen. Der Kerl hatte was zu meckern, daß das nicht geht, es ging der Reihe nach und wir hätten uns gefälligst hinten anzustellen. Wahrscheinlich ist das ein allgemeines Männerding, daß Kerle generell was an den Ohren haben und es mit dem Hören nicht so recht klappen will. Wir sind stattdessen zum Chinesen gefahren. Was auch sehr lecker war. Ich will die aktuelle Situation nicht verharmlosen, aber wenn solche Leute schon Angst habe, in geschlossenen Räumen zu essen, weil man sich ja anstecken könnte, sollte man sich vielleicht mal überlegen, ob es nicht sinniger wäre, sich zu Hause einzuschließen und den Schlüssel in den Müll zu werfen. Aber ohne Maske und ohne Abstand auf Demos abzuhängen, weil man sich in seinen Rechten eingeschränkt fühlt, ist ja so was von geil. Vielleicht sind die Leute in Niedersachsen in der Beziehung ein wenig gechillter, denn von morgen bis Sonntag fahren wir zur Verwandtschaft. Hoffentlich kriegen wir uns in diesem Jahr nicht wieder in die Haare. Ansonsten packe ich meine Sachen und bestehe darauf, nach Hause fahren zu wollen.