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Tagebuch Sommer
2016-01-30 18:25
Der Ton macht die Musik

Ich weiß nicht warum, aber dieser Spruch ist meinem Chef wie auf dem Leib geschrieben. Seit Montag ist er wieder im Büro und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß es mit der Ruhe vorbei ist. Ich hätte meinem Chef am Montag an den Hals springen können. Dabei war das keine so große Sache, aber ich fand, dieses Verhalten ging gar nicht. Er bedankt sich bei Ekel Alfred, daß er das Essen für ihn ab bestellt hat, hält es aber für normal, daß ich seine Sachen auf den Weg bringe. Wie bescheuert ist das denn? Ich muß an der Stelle nicht erwähnen, daß genau das meine Aufgabe ist, aber ich denke, so was gehört sich nicht. Entweder bedanke ich mich bei allen oder ich halte den Mund. Auf der anderen Seite läßt er aber keine Gelegenheit aus, sich zu beschweren, wie unsozial die Leute doch sind. Was er macht, ist so sozial, daß er dafür einen Orden verdient hätte, wenn es für so was einen Orden gäbe. Vielleicht gibt es das ja auch und das ist komplett an mir vorbei gegangen. Der Keks ist gegessen und der Rest tut nichts zur Sache. Das ist auch so eine Sache, die irgendwann mal unangenehm auffällt. Doch so lange keiner dazwischen geht und den Jungs mal eine Ansage macht, ist alles gut. Ich weiß nicht, wie es bei den anderen aussieht, aber ich brauche meinen Job. Im Gegensatz zu manch anderem Kollegen muß ich noch ein paar Jahre arbeiten. Daß ich nicht so schnell einen neuen Job finde, ist so klar wie Kloßbrühe. Das kann man den Leuten aber auch nicht verständlich machen. Wenn es mehr nicht ist, dann ist alles gut.

Der kommende Mittwoch wird für meine Mutter nicht der Hit, denn da macht man bei ihr die nächste Darmspiegelung. Letzte Woche Freitag kam man bei der Spiegelung nicht so weit, wie man es gern hätte. Der Eingriff dauert ein paar Stunden, denn das ist etwas aufwendiger. Mein Vater brachte die Herzschwäche meiner Mutter zur Sprache, aber das sei kein Problem. Immerhin wird sie überwacht. Das ist doch was, aber da ungute Gefühl bleibt. Die Ärztin konnte nicht garantieren, daß meine Mutter dann für immer Ruhe hat. Es ist gut möglich, daß sie in einem halben Jahr wieder ins Krankenhaus muß und daß man wieder eine Darmspiegelung macht. Und das soll dann bis an ihr Lebensende so weiter gehen? Es sieht ganz danach aus. Es muß doch eine andere Möglichkeit geben, das in den Griff zu kriegen. Wenn man wüßte, was das sein soll, dann wäre man schon mal ein Stück weiter. Aber auf so was lassen sich die Ärzte nicht ein. Ich kann meiner Mutter einfach nur die Daumen drücken, daß sie alles gut übersteht und sie nicht mehr ins  Krankenhaus muß. Mein Vater ruft mich am Mittwoch an und sagt mir dann Bescheid. Er ruft auf dem Festnetz an, damit sich keiner aufregt, daß ich mal wieder mit meinem Handy telefoniere. Ich habe im Büro noch nie mit dem Handy telefoniert und selbst wenn dem so wäre, dann wäre das egal. Mein Chef führt den größten Teil seiner Gespräche auch mit dem Handy und da sagt auch niemand was. Das sei ja was anderes, denn mein Chef darf das ja auch. Der darf das und andere nicht. Die Logik verstehe ich jetzt nicht, aber das macht nichts. Wenn man so was schön hört, kriegt man echt eine Latte.

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2016-01-30 18:25