Es ist für mich nicht so einfach, selbige zu wahren, wenn mir gleichzeitig bewußt wird, daß ich morgen wieder ins Büro muß. Dabei ist es nicht die Tatsache, daß ich ins Büro muß, mich stört es, daß die Nächte wieder viel zu kurz sind. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, obwohl ich morgen garantiert nicht beschwingt aufstehen werde. Mein Vater wird sich wieder einen Spaß daraus machen, mir einen Ton zu entlocken. Was ihm nie gelingen wird, da ich ein Morgenmuffel bin, wie er im Buche steht. Ein Kollege wird mich fragen, wie es mir geht. Wie soll es mir an einem Montag schon gehen? Die Frage muß ich nicht beantworten. Dafür wird man mich fragen, wie denn mein Urlaub war. Die Antwort ist einfach: es war anstrengend. Was das angeht, gleichen meine Tage im Büro einer Wellnessoase. Warum soll ich um den heißen Brei herum reden, wenn es stimmt? Ich hoffe, daß mein Chef lange nach mir ins Büro kommt, denn so kann ich noch ein wenig mit meiner Kollegin quatschen. Das sind solche Dinge, die mir fehlen und die mir echt viel bedeuten. Was aber auch davon abhängig ist, ob mein Zug pünktlich kommt, denn sonst kann ich das vergessen. Wenn mein Chef da ist, ist die Bundesliga ein heißes Thema. So was ist mir zu viel und ich ergreife in regelmäßigen Abständen die Flucht. Es gibt Dinge, mit denen ich nichts zu tun haben will und dazu gehört nun mal das Thema Fußball. Wenn die Leute ihren Spaß daran haben, sollen sie glücklich werden. Was mich nicht glücklich macht, ist das Wissen, daß A. mich morgen anrufen wird und mir ein Klavier ans Ohr erzählt. Als wenn mich das so brennend interessiert. Vor zwei Wochen war ich so nett und habe ihr einen guten Start gewünscht, mit dem Ergebnis, daß sie mir zwei Tage später um 6.22 Uhr eine SMS schickte. Ein einfaches Danke hat nicht gereicht, sie mußte direkt einen ganzen Roman schreiben. Das kann man sich doch wohl denken, daß man um diese Zeit nicht wach ist, wenn man Urlaub hat. Es soll ja Leute geben, die haben den Knall nicht gehört und besagte Kollegin gehört leider auch dazu. Tatsache.

Da man nicht weiß, über was man sich beim Abwasch unterhalten soll, kamen wir auf das Thema Urlaub zu sprechen. Es ist angedacht, daß wir Ende April/Anfang Mai 2017 ein paar Tage an die Nordsee fahren. Schlecht wäre es nicht, denn in der Umgebung kriege ich viel eher einen klaren Kopf als bei der Cousine Anfang des Monats. Eigentlich wollten wir in diesem Monat für ein paar Tage an die See fahren, aber da wir nicht wußten, was der Kardiologe sagt, haben wir gar nicht erst gebucht. Am Ende hätten wir uns geärgert, wenn wir die Reise hätten stornieren müssen. Wie sagte mein Vater so schön? Wenn wir Geld über haben, fahren wir. Am Geld wird es bestimmt nicht scheitern, es ist viel wichtiger, daß wir alle gesund sind und es auch bleiben. Wenn alles so bleibt, wie es jetzt ist, steht der Fahrt an der Nordsee nichts im Wege. So wie ich mich kenne, werde ich mir zwischendurch ein paar Unterkünfte ansehen, denn ich muß mich dafür schon mal in die passende Stimmung versetzen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, daß ich die paar Tage auch frei machen kann. Bleibt nur noch abzuwarten, ob ich meinen Sommerurlaub so nehmen kann, wie ich mir das vorstelle. Was das angeht, muß ich mich nur mit meiner Kollegin absprechen. Ob sich die beiden Herren einig werden, ist mir egal. Tja, so langsam aber sicher wird es ernst. Nicht mehr lange, dann werde ich mich zur Ruhe begeben. Eigentlich freue ich mich auf diese Tatsache, aber ich weiß jetzt schon, daß ich Schwierigkeiten beim Einschlafen habe. Wenn ich richtig eingeschlafen bin, muß ich wieder aufstehen und das ist das ganz große Übel. Dafür kann ich mich in zwei Wochen darauf freuen, ein langes Wochenende zu haben. Der Gedanke gibt mir den nötigen Auftrieb, um die nächsten Tage zu überstehen. Irgendwie kriege ich das schon hin.