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Tagebuch Sommer
2017-04-01 19:05
Alles, was Recht ist

Ich frage mich, wie ich an der Stelle den perfekten Übergang hin kriege. Daß ich mir die Frage nicht beantworten kann, versteht sich fast von selbst, aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich will einfach nur was los werden und damit habe ich schon genug zu tun. Ich habe damit gerechnet, daß der Kollege nicht mit mir redet, aber für den ein oder anderen Satz hat es doch gereicht. Ich bin nicht unbedingt nachtragend und ich kann von mir behaupten, daß ich Spaß verstehe, aber das, was er am Mittwoch von sich gegeben hat, war echt ein starkes Stück. Ich bin auch nicht auf den Mund gefallen, aber in dem Moment war ich so geschockt, daß mir kein passender Kommentar einfiel. Noch mal passiert mir das nicht, so viel steht schn mal fest. Ob er das auch der Personalchefin sagen würde? Ich glaube nicht, denn sonst könnte er sich die Papiere abholen. Dem Grieche hätte ich auch eine langen können. Da will ich nett sein und fragen, wie es ihm geht und was kriege ich als Antwort? Damit ich wieder im Büro posaunen kann. Dann erkundige ich mich nicht mehr nach seinem Befinden. Von mir aus kann er in den letzten Zügen liegen. Die letzte Nachricht von ihm fand ich ein wenig dreist: man hat ihm gesagt, daß ich seine Nachricht auch im Büro vorgelesen habe. Ich hätte darauf antworten sollen, daß man nicht Handynummern an fremde Leute weiter gibt. Und wenn ihn das so stört, soll er damit aufhören, mir ein Klavier ans Ohr zu texten. Es gibt nämlich gewisse Dinge, die ich einfach nicht wissen will. Wenn ihm diese Dinge auf den Geist gehen, soll er das mit seinem Vorgesetzten klären. Den interessiert das nicht wirklich, aber es ist auch nicht mein Problem. Ich will mich nicht um alles kümmern. Es gibt Tage, da habe ich selbst mit mir genug zu tun.

Was das angeht, ist A. keine Ausnahme. Es ist nicht so, daß ich mich nicht mit ihr verstehe, aber ich will auch mal meine Ruhe haben. Wenn man sich jeden Tag die Geschichten von seinem Chef anhören muß, hat man irgendwann mal genugt. Das ist doch verständlich, oder? Ich muß sie nicht jeden Tag anrufen und sie darüber informieren, wann ich Feierabend mache, aber anscheinend verlangt sie das. Ich habe das Gefühl, daß sie beleidigt ist, wenn ich nicht anrufe. Mir war nicht bewußt, daß ich das machen muß. Die Welt geht nicht davon unter, wenn ich mir die Anrufe spare. Gestern hatte ich eine Diskussion mit einer anderen Kollegin. Es vergeht nicht ein Tag, an dem sie nicht ihre Listen durch sieht und demnach Mails an uns schickt. Gestern habe ich sie gefragt, wie oft ich ihre Mails noch zu den Jungs bringen soll. Wenn die Sachen verpackt sind, wird es bearbeitet. Und wenn die Sachen nicht da sind, kann auch nicht bearbeitet werden. Ob ich denn glaube, daß die Jungs die Sachen verpacken, wenn ich sie darum bitte? Ist das so wichtig? Ich habe keinen blassen Schimmer. Eins ist sicher: wenn sie die Sachen raus haben will, muß sie an anderer Stelle tätig werden und nicht bei mir. Ich kann mich nicht auch noch darum kümmern, daß die Klamotten vom Wareneingang zu uns kommen. Sie kann ihre Mails auch den Vertreter von meinem Chef weiterleiten, denn der kümmert sich doch auch um alles. Ich will ja nicht meckern, aber ich bin momentan froh, wenn Ostern ist und ich ein paar Tage frei habe. Vier Tage lang nichts hören und sehen. Von mir aus kann die Zeit stehen bleiben. Aber ich will mich ja nicht beschweren, denn bis zu meinem ersten Urlaub dauert es nicht mehr lange. Von mir aus kann man sich die Köpfe einhauen, mir ist das egal. Ich muß auch mal an mich denken. Ich bin nämlich auch wichtig.

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2017-04-01 19:05