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Tagebuch Silence
2009-03-11 19:54
Zuflucht
Vor einiger Zeit befasste ich mich mit dem aktuellen Deichkind-Album und hörte einen Satz der mich zum Schmunzeln brachte: "Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers"
Ich bin mir jetzt nicht sicher ob das geläufig ist, ich kannte den Spruch jedenfalls noch nicht und muss zugeben: Jupp, könnte was dran sein.....

Vorletzte Woche hatte ich insgesamt gut 50 Stunden in Wolfsburg entwickelt. Dazu kam natürlich noch die Autofahrt und Vorbereitungen auf die nächste Prüfung. Letzte Woche war es auch nicht besser, nur dass noch Dinge dazu gekommen sind, die mich zusätzlich aufgehalten hatten. Direkt vor mir hatte ein Auto die Kontrolle über den Wagen verloren und ich hatte mich bald schon da reindonnern sehen, was jedoch durch Glück und ausreichend Sicherheitsabstand nicht geschehen ist. (Dem Fahrer selbst ist anscheinend auch nix passiert, von einem Schaden mal abgesehen) Ich hatte unabhängig davon auch einen Defekt an der Windschutzscheibe, den ich beheben lassen musste. Kurzum: Viel zutun, für fast nichts Zeit.

Ich bin phasenweise angepisst, weil ich manchmal glaube dass bestimmte Dinge nicht so laufen, wie sie laufen sollte. Dann denke ich wieder dass es ok ist, und dass man die derzeitige Stimmung bedenken muss und ich mich daher besser auf das konzentrieren sollte was ist, statt an das was nicht ist. Dennoch gibt es immer wieder mal Phasen, da könnte ich einfach mal drauf loskotzen. Einfach, weil der Anlass eben vorhanden ist.

Unabhängig davon stelle ich unentwegt fest das meine Jugend quasi verronnen ist und dass ich nur noch sehr wenig Bezug zu meinem früheren Leben habe, welches zwar in langen Phasen ebenfalls frustrierend gewesen ist, aber zumindest etwas mit einer minderen Form der Existenz zutun hat, während ich zu dieser Zeit vordinglich das Gefühl der Existenzlosigkeit vorfinde. Man muss aber schon den kompletten Kontext betrachten, ich lebe ja nicht alleine. Wir sind zu zweit, verbringen also quasi gemeinsam den Rest von dem, was von der Idee des Lebens übrig geblieben ist. Und es sicherlich immer wieder auch schön und ich bin sicherlich oft glücklich und dankbar. Es muss nur klar sein dass ich auch dafür etwas von mir weggegeben habe. Die Fähigkeit mich selbst zu verdrängen. Die Fähigkeit derb abzurocken.

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2009-03-11 19:54