Tief?
Ich wurde von einem Freund gefragt, ob ich mich derzeit in einem Tief befinde. Mit Blick auf mein Tagebuch könnte man das wohl meinen, da ich, wenn ich mich überhaupt mal zum Schreiben überwinden konnte, es lediglich in Augenblicken wagte, in welchen ich vom Frust fast völlig zerfressen wurde.

Ja.
Ich kann nicht sagen, dass ich mich in einem Tief befinde.
Wenn ich das täte, müsste ich glauben, dass ich mich vor nicht allzulanger Zeit in einem Zustand befunden habe, in welchem ich mit mehr Zuversicht und Lebensmut vorangeschritten bin.
Ich bin folgerichtig nicht sehr viel tiefer versunken.
Meine komplexen Emotionen sind nicht wesentlich schlimmer geworden.
Meine Ängste nicht größer geworden.

Ich bin - nach wie vor - ich selbst.
Fähig Ruhe & Gelassenheit auszustrahlen.
Gerne bereit meinen Mitmenschen mit einem Lächeln gegenüberzutreten.
Gelegentlich begabt darin, aus allem erdenklichen etwas Positives abzugewinnen.
Dennoch werde ich von der Verzweiflung ebenso heimgesucht, wie von der Sehnsucht, niemals existiert zu haben.

Das alles ist also noch vorhanden, denn noch lebe ich.

Es ist anstrengend so zu tun als wäre alles in Ordnung.............ich selbst komme mir dabei oft unwirklich vor........... als würde ich mir eine Maske überziehen........ und ich frage mich, ob ich das mache, damit niemand einen Gedanken um mich verschwendet, oder ob ich das mache, weil ich mir einen Vorteil davon verspreche...... ich weiss nur sicher, dass ich es manchmal leid bin, sie zu tragen.

An sich ist alles ok soweit...........
zur Zeit lese ich gelegentlich im "Vampir Lestat", finde immer wieder Gelegenheit mich mit den anderen zu betrinken und meine Freundin erfüllt mich ....... auch wenn die Distanz nicht sehr angenehm ist.