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Tagebuch Silence
2005-06-12 23:44
Schwarzer Schleier
Hm.
Wo fang ich an,
was ist erzählungswürdig, was nicht?
Was sollte ich zum Schutze der Privatsphäre verschleiern?
Tragischerweise alles.
Daher, wie so oft, nur einige Bruchstücke einer Welt, die in Trümmern liegt..........
"Hurra, Hurra - der Frust ist da!" wollte ich am Nachmittag und den Abend über hinausschreien. Selbstverständlich mit komediantem Unterton, denn ich verweile hier nicht um Mitleid zu scheffeln. Mitleid zu scheffeln. Darauf zu hoffen, dass sich Andere, die mit meinem Schicksal überhaupt nicht vertraut sind, sich angesprochen fühlen, und mir tröstende Worte hinterlassen. Worte, die mir für kurz oder lang das Gefühl verleihen noch wahrgenommen zu werden. Zu existieren. Noch nicht unter den Toden zu weilen.
Hm.
Nein. Nicht mein Begehr, wenngleich ich es vor ein paar Tagen versucht habe. Unter anderem Namen. In einer anderen virtuellen Welt. Was fand ich vor? Einige tröstende Worte. Einige kluge Weissheiten. Dinge, wie ich sie auch gelegentlich zu hinterlassen versuche. Was haben sie mir gegeben? Viel und zugleich nichts. Mein Denken ist von komplexer und intellektueller Natur. Zumindest bilde ich mir dass ein, was dennoch ein externes Eingreifen beinahe unmöglich macht. Zumindest solang man mich nicht kennt oder eigene Erfahrungen in den Bruchstücken meiner Gedanken wiederfindet.
Der Frust, er war ja nicht wirklich weg gewesen. Er haftet an mir wie ein Schatten. Er schlummert wie das schlechte Gewissen, und sind die Bedingungen optimal --- erfahre ich, dass all die Wahrheiten über mein Scheitern mich wieder und wieder erdrücken, dann prescht er (der Frust) heraus, und nagt an meinem Herzen. Mein Herzschmerz wiederum zerschlägt alle Hoffnungen, und schwärzt all meine Erinnerungen. Und so beginne ich an der Wahrhaftigkeit meines Seins zu zweifeln. Das tatsächlich erreichte werte ich ab - reduziere es auf menschliches Versagen und prophezeihe daher im gegenwärtigen die unumkehrbare Vergänglichkeit. Vergänglichkeit. Wie die Maschinerie, die mich Schritt für Schritt durch diese kreisförmige Welt leitet und einst zerfallen wird, so zerfallen wie ihre kostbarsten Werte: Freundschaft. Liebe. Familie. Wobei letzteres im Schatten liegt. Unbekannt. Niemals wirklich verstanden. Wie meine Sicht, ach - wo steh ich eigentlich? Wer bin ich eigentlich? Ich denke. Und während ich denke, ziehen die Tage und Jahre an mir vorbei und alles was ich anhäufe sind Versäumnisse und Klagen. Nach eigenem Ermessen ausgeschlagen.

Vielleicht möchte ich mich doch, einen winzigen Augenblick lang umsehen? Mal sehen.......... nein............nein................ich will nichts davon sehn. Zuviel von mir selbst erkenne ich wieder. Zu stark ist der Schmerz, wenn ich von hier in die Zukunft blicke. Nein. Was habe ich nur versäumt? War ich je in der Lage? Nein. Ich führe ein andres Leben. Meins! Meins, Meins, Meins! Niemand war für mich da gewesen, so gleite ich aus eigener Kraft HINAUS - und inmitten des Stacheldrahtwaldes, blute ich aus.

SCHWARZ.
Ich habe mich abgewendet.
Ein Andrer bricht hinaus......

Meiner besten Freundin Sunflowerz erzählte ich, von meinem Frust. Die Ereignisse, die gerade eben verschlüsselt aufgeschrieben wurden. Die anderen Dingen, die mich in das Dunkel zogen, und mich wieder halb-verdaut an die Oberfläche spuckten. Aber Ihr gegenüber konzentrierte ich mich auf die Leerheit der vergangenen Tage. Und was mich demnächst wohl erwartet. Dann rügte sie, ich wäre im Stande die Leerheit meiner Tage aufzutanken, da lachte ich, denn das wusste ich.

Ich erinnere mich, wie ich, wie hier und jetzt, gesessen bin. Von der unstillbaren Sehnsucht nach Nähe besessen, doch außerstande sich ihr zuzuwenden. Als schwach empfinde ich mich - ohne Bezug, so träume ich. Die Tür sie stand in Flammen. Und die Massen *oh schauder* ein Heer aus Zombies, das fault, und flätscht und kreischt: "GEHIRNE...... GEHIRNE, GEHIRNE.....GEHIRNE" Ich fühlte mich unwillkommen.So wurde ich vom Schatten eingeholt.

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Silence (Silence Roman) Offline

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2005-06-12 23:44