Notizen des Lebens
Sunflowerz schrieb:
Schön!
Vielleicht sieht man sich demnächst mal wieder!

Daraufhin ich:

Hey sun!
Lese ich in deinen Worten Melancholie oder sind dass die Nachwirkungen des Films "Sin City"? Wie dem auch sei. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, um mit Oliver ins Reine zu kommen, aber vergaß trotz des ganzen troubles des Lebens nicht die Kostbarkeit unserer Verbundenheit. Sprich: du bist mir wichtig und ich hoffe ebenso auf viele Gelegenheiten dass alles mit dir teilen zu können! Gut Nacht, ak!

Xenia reagierte überhaupt nicht auf meine Geburtstags-SMS. Ich konnte sie auch gar nicht erreichen. Als ich mit Joh telefonierte, wusste ich warum. Wieder eine neue Handynummer. Die dritte binnen von vielleicht sechs Monaten. Kein Wunder, dass ich da nicht durchsteige. Sie dachte wohl, ich hätte es vergessen. Wahrscheinlich hatte sie aber auch vergessen mir ihre Nummer mitzuteilen. Oder inzwischen keinen Wert mehr darauf gelegt, was ich aber nicht vermute. Sie gut wie wir uns irgendwann einmal verstanden habe. Aufgeklärten konnte ich die Situation noch nicht. Keine Zeit. So banal es auch klingen mag.

Wahrscheinlich bin ich einer der Letzten, der dass in Erfahrung gebracht hat, weil solche Dinge doch recht häufig an mir vorbeiziehen. Der Film "Sin City" ist der absolute Hammer, und ich bin doch recht glücklich dass Oliver mich mitreingezerrt hat, obwohl ich dem Unternehmen doch recht abweisend gegenüber stand. Irgendwie stehe ich nämlich nicht auf neuere Filme. Zuviel Schrott wird einem als "Mega-Event" vorgesetzt. Da vergeht einem Schnell die Lust und die Neugier.
Ich war wirklich sehr überrascht und muss zugeben, einen weiteren Anwärter für meine seit langem unknackbare Top5 an coolen Filmen gefunden zu haben. Es gibt halt doch noch Künste, die selbst mich in meiner verstörten Welt erreichen, wennauch nicht wirklich bewegen.
Immerhin das Gefühl ist da. Wenn ich mich nach einem Film seltsam fühle, dann war es meist ein guter Film gewesen.
Ansichtssache.
Geschmackssache.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Siehe H&M, New Yorker & Co.

Oliver.
ALK.
Meine Freundin hat Angst, dass ich einst dem ALK verfalle, dabei trinke ich gar nicht mehr so exzessiv wie damals.
Ich für meinen Teil habe Angst, dass Oliver dem ALK verfällt.
Im Gegenzug will Oliver mich dazu inspirieren an mich zu glauben und aus all dem Chaos zu erwachen um mich zu entfalten.
Weil auch andere in seinem Leben da gewesen sind, um ihn aufzurütteln, ihm Struktur zu lernen & weiss die Götter ihm irgendwelche Chancen ermöglichten nicht vollenst in der Scheisse zu krepieren oder durchzudrehen.
Manchmal frage ich mich, obs nicht besser wäre, wenn sich jeder einfach nur noch um seine Scheisse kümmert.
Aber auch dann fällt mir ein, dass dies nicht immer reibungslos geklappt hat bzw. vom Erfolg gekrönt wurde.
Erfolg.
Hm.
Eine Vokabel, die ich besser mal aus meinem Wortschatz bannen sollte.

Am Nachmittag standen gut ne halbe Stunde lang drei Stundenten in der Küche der No-Team-Fabrik um über die "Unternehmensführung" zu diskutieren. Sie standen vor der Kaffeemaschine und unsereins musste sich schon sehr wundern, wo die Zeit doch eigentlich zu knapp ist überhaupt mal nach Luft zu schnappen. Eine von ihnen fragten nach der Telefonnummer eines Betriebes in unsrer Ortschaft. Sie war der Meinung, die Nummer stände nicht im Telefonbuch. Mein Kollege schlug das Telefonbuch mittig auf, und die Adresse blitze ihm wie ein Vampir entgegen. So konnte er ihr, zu ihrem Erstaunen, die gesuchte Telefonnummer mitteilen.
Soviel zum Thema Unternehmensführung.
Soviel zum Thema Studium.

Apropos Vampire.
Anna Rice - Gespräch mit einem Vampir.
Wahnsinnig guter Stoff.
So müsste man mal schreiben könne.
Finde ich.
Bewunderswert.

1.16 Uhr.
Am Wochenende möchte Jan eine Art "Alte Zeiten"-Feier an seiner Hütte veranstalten. Bin mal gespannt ob unsere Leute wirklich alle erscheinen.
Alles andere hätte wohl einen Touch von Melancholie.
Wir sind keine alten Knacker.
Wir werden nicht rumjammern, das früher alles besser war.
Das heben wir uns für später auf. ;)

Wenn ich alles zusammenzähle weiss ich doch ganz bestimmt, dass mein Leben --- trotz all der heftigsten emotionalen Ausschläge vom Anfang bis zum offenen Ende keinen wirklichen Sinn gemacht hat. Ich stehe nicht inmitten, sondern nur am Rande einer interkontinentalen Scheisse, aus der ich mir noch immer verspreche Früchte zu ernten.

Na Mahlzeit, kann ich mir selbst dazu nur sagen.
:)