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Tagebuch Silence
2005-03-20 23:58
Nietzsche
Vor gut zwei Jahren erhielt Allan von der stillen Künsterlin Nietzsches Werk: "Also sprach Zarathustra" mit dem Vermerk: "Ein kleiner Wegweiser für die kommenden Jahre" Damals las ich es an, und musste es nach knapp 20 Seiten verwerfen. Ach, ich war nicht fähig mich zu konzentrieren. So schön es auch geschrieben ist, ich fühlte mich viel zu bescheuert & gestört, um all das wenigstens ansatzweise zu verstehen.
Inzwischen bin ich vielleicht nicht schlauer geworden, aber immerhin wahnsinniger, was für Schriften von diesem Kaliber eigentlich ne ganz anerkannte Voraussetzung ist. Und wie so oft in meinem Leben, hatte mal wieder der "Zufall" oder gar das "Schicksal" (je nachdem) seine Finger mit im Spiel, denn hatte ich nicht erst am Vorabend dieses Buch zur Hand genommen, mit der Absicht es also noch einmal zu versuchen, so war am nächsten Tag ein Brief der stillen Künstlerin in der Zustellung.

Zum Lesen von "Also sprach Zarathustra": Auf dem Weg nach Hannover und zurück also, da las ich zumindest den ersten Teil davon. Und obwohl ich insgesamt 10 Stunden Lesezeit hatte, bin ich über die 80 Seiten nicht hinausgekommen. Es ist schwierig, ich finde es nämlich sehr anstrengend da durchzusteigen, aber irgenwie kickt es mich übelst. Öfters aber natürlich im negativen Sinn. Surely, war Nietzsche denn nicht wahnsinnig depressiv gewesen? Zumindest würde dies so einiges erklären.
In dem Buch da ist die Rede von dem Über-Mensch, den Zarathustra dem Menschen lehren möchte. Damit ist gemeint, dass der Mensch etwas unvollkommenes ist, und daher überwunden werden muss. Dass man sich als eben unvollkommen begreifen soll, um sich auf seinen Untergang vorzubereiten der die Verwandlung zum Über-Mensch ermöglicht.....(oder so ähnlich)
Im ersten Teil folgen daraufhin eine Vielzahl seiner Reden, in denen er über alles erdenkliche Kritik übt, und ich kann mir vorstellen das alle möglichen Menschen sich in der einen oder anderen Stelle wiederfinden, und das Gefühl erfahren angesprochen und durchschaut zu werden.
Ach, ich denke es ist ganz schrecklich-schöne Philosophie und ich bin wirklich gespannt wohin die Geschichte führen wird. So wie es bisher geschrieben ist, führts wohl zu nichts Gutem. Wahrscheinlich. So zumindest meine Erwartung, denn alles andere wäre fern von allem was wirklich ist.
Wie auch immer.
Ich empfinde mich ohnehin als ein jemand, der kurz davor steht in den Wahnsinn zu stürzen, also kann ich mich schonmal mit dem richtigen Gedankengut belasten. jaja.

Allerdings hatte ich einen sehr schönen Tag bei meiner Freundin. Wir hatten uns ja über einen Monat nicht gesehen. Nun. Kleinigkeiten sind es, wunderschöne Kleinigkeiten, die diese Liebe ermöglichen. Schwer dass für einen Außenstehenden zu umschreiben. Es ist eben dass, was sie von allen anderen unterscheidet, wie auch ich meine Eigenhaben habe, die in keiner anderen Person zu finden sind. Zusammen ergeben sich also viele kleine und verspielte Augenblicke, die den sorgevollen Alltag in weite Ferne drängen. Das zusammen ermöglicht quasi jene Traumwelt, die uns in diesen Augenblicken sanft beschützt. Aber.... wie ich schon sagte: Es ist eben ein traum, und wir wissen beide noch nicht wie es um die Realtität bestimmt ist. Da sind noch viele, sehr viele Probleme die sich in den Weg stellen werden.......

Aber Hoffnung, ja die Hoffnung für diese Verbindung, die ist stärker geworden. Ich spüre, dass sie glücklich ist, wenn ich bei ihr bin. Das spür ich ganz bestimmt. Und war es nicht genau dass, was ich geben wollte? Was ich bedeuten wollte? Ich?

(
Ja, wer bin ich eigentlich? Im Augenblick?
Nun, ich nenne mich "Das Ich", denn Namen hab ich viele und doch keinen. Und Allan ist weder der meine, noch war Allan je mehr als meine Idee. Eine Idee um über mich hinaus existieren zu können.
)

Ja.
Es ist eben genau das. Ich mache glücklich, also bin ich glücklich. Einen Augenblick lang hat mein Leben einen Sinn.

Augenblicke dieser Art währen aber nicht ewig, und hast du in Diana´s Augen nicht schon das selbe gesehen?

Ja. Naja.
Es gibt immer einen Weg um die Liebe einer Frau zu zerschlagen. Aber warum sollte ich das noch einmal herausfinden wollen?

Weil du es liebst unglücklich zu sein. Weil du den Schmerz liebst und íhn genießt wie wilden Wein. Weil du dich selbst so furchtbar hasst und daher glaubst du nur damit eine Gerechtigkeit herzustellen. Weil du das Gefühl hast, dich gedrückt zu haben vor all den Erwartungen einer Welt, die du im Tod und im Elend untergehen sehen möchtest. Und weil du jeden möglichen Weg gegangen bist, damit deine Geschichte eine möglichst traurige bleibt.

Traurig? Hierfür entscheid ich mich noch nichtmal.

Aber sie ist dir zumindest selten traurig genug, wenngleich dein natürliches Streben nach Glück irgendwie funktioniert und dich beeinflusst indem es dich wünschen lässt.

Sag mal, was willst du jetzt eigentlich?

Das weißt du.

Sterben?

Ich will, dass du stirbst.
Ich will, dass du den Weg des guten Roman gehst, und zusammen mit den anderen in die Bedeutungslosigkeit entschwindest. Ich will, dass nur noch eine Grabinschrift deinen Namen nennt.
Ich will ICH-sein.

Das ist wahnsinn. Ich bin dein Schöpfer.

Du hast dich früher schon vergessen, du tust es wieder. Was ist, wenn du einmal vergessen bleibst? Niemand würde es interssieren. Niemand wird dir helfen.

Was weisst du schon.

Silence ist tot. Allan verängstigt. Roman durch deine Hand erledigt. Wieviele Anzeichen deines Scheiterns kannst du noch hinnehmen?

Jedes weitere, dass dich beschwichtigt, und dir die Illusion gibt wahr zu sein.

Ich erwache, lese kopfschüttelnd die letzten Zeilen und muss mich schon sehr über das niedergeschriebene wundern. Keine Ahnung, wie ich auf den scheiss gekommen bin.....naja.....
Es liest sich aber eingermaßen gut also lass ich es eben stehen. Was hab ich schon zu verlieren? Eben.

Mann-o-Mann. Meine Beine sind eingeschlafen und es ist schon wieder so spät. Morgen also, da beginnt wieder ein neuer.... NO-TEAM-TAG, und ich weiss jetzt schon, ich werde die meiste Zeit von einem Leben träumen, in dem ich mir nach Herzenslust die Pistole an die Schläfe halten kann, um letztendlich die Wände mit meinem Hirn einzustreichen. So, let´s dreaming (oder was auch immer, ach ich muss mir unbedingt mal das Buch "Die 1000 coolsten Diary-Abschlusssätze" kaufen, dann ständ ich jetzt nicht so dumm da, aber egal....... was hab ich schon zu verlieren?)

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Kommentare

07:14 21.03.2005
Eben. Der eine mags, der andre nicht.
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00:42 21.03.2005
also ich fands guuut... aber ist halt wie mit so vielem geschmackssache :)
lg
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00:29 21.03.2005
Ich hasse Nietzsche...
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2005-03-20 23:58