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Tagebuch Silence
2005-04-19 13:27
also weiter...

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# dusk [diary] kommentierte am 19.04.2005 um 08:25 Uhr:
Manchmal glaube ich, dass es Zeiten gibt, in denen man -aus welchen gründen auch immer- nicht in der lage ist, die vielen schönen Kleinigkeiten des Lebens zu erkennen.

Die rgentropfen, die in einer Pfütze kleine Krater verursachen, wenn sie hieneinfallen, das Lachen der alten Frau in der Bahn, das Lächeln der jungen Frau gegenüber, das Gefühl wenn einem das Blut in den Ohren rauscht und das Herz im Brustkorb fast zerspringt wenn man zu schnell gelaufen ist...

Ich frage mich manchmal, wovon glücklich sein abhängt. Es gibt Leute, die haben so unendliche Grausamkeiten erlebt, Dinge, die ich mir kaum vorstellen kann. Trotzdem leben sie noch und sind immer noch glücklich. Andere wieder scheitern an Dingen, die für andere wie Kleinigkeiten aussehen mögen, für sie selber aber die Welt bedeuten.

Und ich denke, es darf niemand anderes darüber urteilen.

Ich für mich habe irgendwann beschlossen, dass niemand mein Leben ruinieren kann, außer mir selber. Und es kann auch niemand retten außer mir.

# Starlet [diary] kommentierte am 19.04.2005 um 08:31 Uhr:
hast du schonmal drüber nachgedacht dass das tagebuch hier bzw. deine einträge dich noch mehr runterziehen. so wars jedenfalls bei mir. wenn ich jeden tag die ganze gefühlsscheise aufgeschrieben hab war ich abends fertig. ich wusst ich musst was ändern, weils mich mit der zeit immer weiter runtergezogen hat. ich hab jetzt angefangen mein tagebuch mehr danach zu richten was ich erleb, oder was ich mir in bestimmten situationen gedacht oder empfunden hab. mir hilft das schon, weil das sachen waren, die ich früher vor lauter depressionen gar nicht mehr gesehen hab.
ich hatte auch oft weder auf leben noch auf sterben lust, hab mich einsam, unverstanden und unfähig für alles gefühlt. aber ich denk, so viele haben schonmal so ne zeit durchgemacht und so viele haben es schon geschafft die zu überwinden.
jeder muss wohl seinen eigenen weg finden was dagegen zu tun, und das dauert eben seine zeit. ich weis auch net ob meiner jetzt der richtige ist. aber er fühlt sich jetzt noch richtig an.
ich wünsch dir ganz viel glück dabei. und gib dich noch nicht auf....


Erst einmal vielen lieben Dank euch beiden für eure sehr ausführlichen Kommentare. Ich hätte nicht gedacht, dass mein gestriger Text für andere überhaupt lesbar ist, denn ich empfinde diesen als minderwertig, krank und total beschissen.
Ich bin ja nicht unbedingt dafür bekannt solche Kommentare bzw. diese Art der "Zuwendung" in Ehren zu halten, trotzdem möchte ich es hiermit versuchen, indem ich mit Bezug auf diese Worte also schreibe.

-dusk, Kleinigkeiten & glücklich-sein

Ich weiss ganz genau, was du meinst.
Immerhin habe ich selbst irgendwann einmal festgestellt, dass ich von vielen Wundern umgeben bin und alles um mich herum unendlich viel mehr Schönheit bietet, als mein kleines Herz verkraften kann.
Und ich bewundere jeden Einzelnen der fähig ist, trotz seiner Leidensgeschichte, eben dieses Glück in vollsten Zügen genießen zu können.
Im Grunde weiss ich, dass ich für jeden einzelnen Augenblick dankbar sein sollte, nur

Meine Ängste vermitteln mir ein anderes Bild meiner Lage. Und alle damit verbundenen Emotionen deuten daraufhin, dass ich bald keine Gelegenheit mehr haben werde, mich dem Leben zu erfreuen. Surely.
Ich könnte mich hier und jetzt dem Rest meiner wundervollen Gegenwart aussetzten und sie genießen. Aber wie kann ich nur, wo in mir doch seit zu langer Zeit sämtliche Alarmglocken läuten, und jeder Augenblick meines Stillstands mir das Gefühl gibt mein unumkehrbares Scheitern zu besiegeln?

Ich bin mir auch darüber bewusst, dass ich "meines Glückes Schmied" bin, zu Deutsch, das sich durch "Nichts-tun" und "Warten" auch nichts ändern wird, bzw. ich meine Ängste zu überwinden habe, zu einer Klarheit zu finden habe u.u.u.
Wissen also tue ich einiges, dass mir helfen könnte.
Nur entweder entfällt es mir im richtigen Moment
oder ich kann es nicht anwenden
oder ich bin einfach nicht ich selbst, wenn ich mich am meisten brauche.
Jaja, ich weiss. (kompliziert, kompliziert)
Fuck´t ist, ich bin mir aufgrund zahlreicher schlechter Erfahrung meiner selbst zu unsicher, weswegen ich starke Zweifel daran dazu fähig zu sein, mein Leben in Bahnen zu bringen, die mir ein erträgliches Vor-mich-hin-leben auch in Zukunft noch ermöglichen könnte.

starlet, Droge Depression!?

Tatsächlich verarbeite ich sämtliche negativen Empfindungen bevorzugt in Texten. Und dass schon bald ein Jahrzehnt lang. Früher war es mein Tagebuch, und nachher waren es eMails und Chatlogs - wo doch Andere im Alter von 13+ sicherlich überhaupt keine Lust auf mein Gejammer hatten. Immerwieder gabs auch mal Briefe und tatsächlich auch Gespräche. Das Weblog kam erst vor vielleicht 1 1/2 Jahren hinzu.
Die Frage also: Zieht es mich noch mehr runter, wenn ich meine negativen Empfindungen auch niederschreibe? Ich glaube ehrlich gesagt nein.
Es gab in meinem Leben bereits eine sehr schwierige und seltsame Zeit in welcher ich leider zu wenig aufgeschrieben habe. Natürlich gab es massig Ansätze (begonnene und verworfene Tagebücher, kurze Texte & gedichte, ein Teil des eMailtransfers konnte ich auch noch retten), aber das für mich entscheidene also nicht. Ich sehne mich sozusagen sehr danach, Zugang zu den Gedanken dieser Zeit zu besitzen. Alles was nämlich geblieben ist, ist ein Scherbenhaufen, aus der sich kaum eine brauchbare Erinnerung zusammensetzen lässt.
Was ich mit meinem Geseier sagen wollte: Ich erleide diese Gefühle in der selben Intensität auch wenn ich mich nicht zusätzlich auf sie konzentriere z. B. indem ich darüber blogge oder Tagebuch schreibe. Ich bilde mir also ein mit dem Schreiben das richtige zutun, da ich einen Teil der Gedanken festhalte, um später meine Entwicklung und alle damit verbundenen "Fehltentscheidungen" vielleicht nachzuvollziehen.
Sofern es mal ein später gibt und ich die Zeit dafür finde meine eigene Vergangenheit aufzuarbeiten.

starlet- Neue Wege & das Gefühl dabei
Ich freue mich, dass du einen Weg für dich gefunden hast, der sich auch richtig anfühlt. Und ich verstehe deinen Kommentar als Ratschlag dass es also möglich ist, aus dem was einen bremst, auszubrechen.
Ich bin mir halt noch nicht sicher, ob dass auch auf mich und meine Situation zutrifft.
Ich bin mir aber sicher es baldmöglichst herauszufinden...immerhin muss es ja sein.

Danke.

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2005-04-19 13:27